Il. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 277
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ten Pusteln wurden 5 Kinder geimpft, wonach aber keine ächten
Schutzpocken erfolgten. Bei den unächten fanden unendliche
Abstufungen Statt. Impfte St. aus diesen Pusteln, so entstanden
entweder gar keine oder eben den unächten ähnliche Pusteln.
Wiewohl der Verf. früher das wiederholte Erscheinen von äch-
ten Pocken in Zweifel zog, um so mehr, als die Inoculation in
früherer Zeit sehr unvollständig von Schäfern, Schullehrern
u. a. vollzogen wurde, so überzeugten ihn nun seine Beobachtun-
gen von der Wahrheit. Die angeführten 439 Individuen hatten
wirklich ächte Kuhpocken wieder bekommen, und die den Pu-
steln - entsommene Lymphe erzeugte bei Ungeimpften Schutz-
pocken, welche alle charakteristische Zeichen der Aechtheit an
sich trugen. Die‘ Fragen, welche sich St. diesemnach zu beant-
worten stellt, sind: 1) Wenn schützt die Vaceination?
Nachdem der Impfstoff aufgesogen, entsteht an der inficirten
Stelle eine Localaffection uud sodann Reaction des Gesammtorga-
nismus. Von diesen beiden Momenten wird die Schutzkraft be-
dingt. Bei den unendlichen Modificationen, welchen die Vaceine
unterworfen ist, lässt sich aber nicht läugnen, dass nach gewissen
Evolutionsperioden, wo so grosse Veränderungen in dem Wesen
des Menschen vorgehen,. das Präservativ ganz oder zum Theil
erlischt. Binnen welcher Zeit dies jedoch geschieht, und mithin
von Neuem eine geringere oder grössere Emnpfänglichkeit für
die Blattern zurückkehrt, ist unbestimmbar. Nur die Empfäng-
lichkeit entscheidet, und diese kann schon im 5. oder erst im
30. u. s. w. Jahre zurückkehren. 2) Wie sind Variolae,
Varioloid und Varicellen zu vergleichen mit ächten
modifieirten und unächten Kuhpocken? Wird ein Indi-
viduum zum ersten Male geimpft, oder durch das Blatternconta-
gium angesteckt, so entstehen die ächten Kuhpocken oder Men-
schenblattern. War es jedoch schon vorher geimpft, oder hatte
es in geringem Grade die Menschenpocken gehabt, und war die
Receptivität für. das Contagium hierdurch nicht völlig getilgt,
so entstehen durch Ansteckung das Varioloid oder die Varicel-
len, durch die Vaccine modificirte oder unächte Pocken. Bei
wem sich nach: der Revaccination wodificirte Kuhpocken einstell-
ten, der‘ würde durch das Pockencontagium das Varioloid; bei
wem falsche erfolgten, der würde Varicellen; bei wem sich
ächte Schutzblattern erzeugten, der würde wahre Variolae be-
kommen haben. 3) Ist eine Revaccination nöthig? So-
bald wir von Jennwer’s Erfindung ihre ursprüngliche wohlthätige
Bedeutung verlangen, allerdings. In dem Verhältniss, als man
durch eine gelungene Vaceination die ächten Menschenblattern
vertilgt, werden durch die Revaccination die gefährlichsten For-
men des Varioloids verhütet. Der Verf, schlägt das 10. und 20. Jahr
zur Revaccination vor. Hierdurch würde vielem Unglücke vorgebeugt,
durch Aufhebung der eingeführten gesetzlichen Impfung aber würden
alle Schrecken der wieder epidemisch herrschend werdenden Men-