268 11 Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
nungen benennen und demgemäss behandeln, ohne sich um dag
ursächliche Verhältniss derselben zu bekümmern, wie dies bei
den sogenannten Nervenfiebern der Fall sey, wofür er 2 Bei-
spiele mittheilt, durch die er seine Beschuldigung zu. erhärten
gucht. (Heidelberger kl. Annalen, Bd. 8, Hft. 3.} (H—r.)
200. Heilung einer Febris intermittens maligna
durch die endermatische Methode und Klystiere;
von Dr. Hanke in Frankenhausen. Im Herbste. 1828 litt ein
Arzt an der in seinem Wohnorte herrschenden Febris, gastrica
nervosa. Der Zustand war die ersten Tage durchaus nicht be-
denklich, und H. wusste auf Befragen gegen die bisherige Be-
handlung keine. Einwedungen zu machen... Fiebernd,/ aber ohne
alle Gefahr, verliess er. am 6. Tage den Kranken, wurde aber
in der Nacht gerufen, weil der Kranke sehr. unruhig geworden
war und phantasirt hatte. Er ‚fand ‚ihn noch bei nicht völlig
freiem Sensorium und sah ihn nach einiger Zeit, wie. es schien
vor Ermatiung, in Schlaf sinken. . Am nächsten Tage war Pat,
bei völliger Besinnung und ruhig, Tags darauf. aber kehrte Abends
wieder ein Zustand, wie vor 48 Stunden, zurück. Die Delirien
wurden stärker, und der Kranke bot das Bild ‚eines Apoplekti-
schen. Auf Reizmittel kehrten die Lebensgeister allmählich zu-
rück, doch zeigten sich zwischendurch. noch. Phantasmata.. Nach
anhaltender Unruhe ‚schlief endlich. .der ‚Kranke gegen Mor-
gen ein und genoss einen Zstündigen; ruhigen Schlaf, Nach
dem Erwachen delirirte er noch fort. und erklärte sich be-
sonders gegen jeden Gebrauch von Arzneimitteln. Eine genaue
Beobachtung liess keinen Zweifel, dass sich die bisherige
Krankheit mit einem perniciösen Wechselfieber, ohne dass. in-
termittirende Fieber damals herrschten, verbunden habe, und
es fragte sich nur, wie man dem Kranken die ‚geeigneten
Mittel beibringen solle, da er gegen jeden Vorschlag eine be:
stimmte abschlägige Antwort vorbrachte. Nur gegen den Ver-
band der früher gelegten Vesicatore mit einfachem Cerat und
gegen ein eröffnendes Klystier. machte er keine Einwendungen.
H. liess also die Stellen in der Herzgrube und am innern Ober-
schenkel, wo spanische Fliegen gelegen hatten, mit einem Ce-
rat verbinden, dem Chinin. sulph. und Opium zugemischt wor-
den war, und das Amylumklystier mit denselben Mitteln schwän-
gern (Chin, sulph. 5), Opt pur. gr.iij). . Nachmittags wurde der
Kranke ruhiger, gegen Abend stellte sich vermehrte Wärme ein,
und die Nacht verging ohne Schlaf, doch ruhig. Am nächsten
Tage liess er sich wieder die wunden Stellen verbinden und ein
Klystier geben, war auch ganz bei sich, nur weigerte er sich
standhaft, Medicin zu nehmen. In der nun. folgenden Nacht
schlief er ruhig, schwitzte bia am Morgen stark und war dann
bei voller Besinnung, aber sehr erschöpft. Von. den beiden
Nächten, in denen der Fieberanfall zugegen gewesen war, wusste
er nur sehr wenig. Gegen ein Inf. chin. vinos, wurde nun keine