262 IL Pathologie, Therapie und mediefnische Klinik.
nur mit heiser Stimme: ,, Meine Stimme ist viel besser“, :. Nach
40 3 tröpfelt aus dem unteren Theile der Venenöffnung zuerst
etwas Blut; fortdauerndes Zittern und Klagen über Frost und
Mattigkeit. Die Injection wird nur bis zu 48 3 fortgesetzt,
und den geringen Blutfluss aus der Venenöffnung hindert man
nicht. Er hört bald von selbst auf, Das Blut ist schwarzroth
und ganz flüssig-homogen, Der Puls an beiden Händen blei-
bend, 75, weich, klein, Gegen 14 Uhr Unruhe, Beklemmung.
Um 2 Uhr kurze Ruhe, freiere Respiration, kaum fühlbarer
Puls; nach +} Stunde ist der Puls verschwunden, die Angst steigt
und gegen $ Uhr erfolgt der Tod, etwa 4 Stunden nach be:
gonnener Injection. Section. Lungen normal,‘ stark zusammet-
gesunken, graulich, nicht blutreicher als gewöhnlich nach: der
Cholera, Bei Einschnitten in ihr Parenchym floss dunkles , kirsche
braunrothes Blut in mässiger Menge aus, das nicht zähe war
und nicht, wie sonst nach ‘Cholera, in abgesonderten Blutper!-
chen stehen blieb. Aus den grossen Lungengefässen floss schwar-
zes, musartiges, klumpiges Blut aus; ‚eine : beigemischte wässe“
rige Flüssigkeit konnte nicht bemerkt werden. Indem grossen
Lungenarterien lockeres Fibrinegerinnset.‘ In den Hohladern ein
musartiges, schwarzes, homogenes Blut. ‘Das rechte Atrium von
einem gallertartigen, halbdurehsichtigem; ’gelblichen Fibrinege-
rinnsel, das nicht so fest war, als sonst nach Cholera, ganz und
gar ausgefüllt; daneben kaum wenig flüssiges, ‘sehr dunkles Blut.
Im rechten Ventrikel musartiges, kiumpiges Blut und ein ‘klei-
nes, weiches Fibrinegerinnsel. Das Septum in ‚der Nähe des
Ostü arteriosi mit einer dünnen Lage solchen Gerinnsels‘ be-
deckt. Im linken -Atrium musartiges ‘Blut und viel Gerinnsel;
im linken Ventrikel kein Blut und nur :ein Faden des 'Gerinn-
sels. Die Aorta von ihrem Ursprunge an bis zur Unterleibshöhle
mit einem dicken, ihr Lumen fast ganz ausfüllenden Fibrinege-
rinnsel, das sich auch in die Halsarterien erstreckte, ausgefüllt,
Im Unterleibe die bekannten Veränderungen sehr ausgeprägt,
Der Kopf wurde nicht geöffnet. Die Vena cephalica dextra
bis zur Einsenkung in die Subelavia unverändert, wenig homo-
genes, flüssiges, dunkles Blut enthaltend. Das Blut, das um
das herausgenommene Herz herum anf dem Tische stehen ge-
blieben war, trennte sich: bald in 2 Theile, in ein dunkles, mus-
artiges Blut und in ein gelbliches, dem Blutserum ganz ähnli-
ches Wasser. 2) Eire 58jährige, sehr‘ abgezehrte Frau er-
krankte am 30. Oet, 1832 an der Cholera‘ und wurde am 1. Nov.
um 311 Uhr früh in die‘ Heilanstalt gebracht. Die ’vorzügÄich-
sten Symptome des Stadiums .des Collapsus waren vorhanden.
Die Respiration flach und beschleunigt; Stimmlosigkeit , grosser
Durst, Schwindel, Sausen vör den Ohren, Schmerzen im Bau-
che bei Berührung desselben; der Urin fehlte; der Puls war
nicht fühlbar. Lauwarme Bäder mit ‘Sturzbegiessungen wurden
zweistündlich wiederheit und kalte Umschläge über den ganzen