Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

VII. Thierarzneikunde. 
Ze 
YO. TAIERARZNEIKUNDE.,: 
189. Die Krankheitsconstitution und die herr- 
schenden Krankheiten unter den Hausthieren zu 
Dresden im Juli, August und September 1832; vom 
Prof, Dr. Prinz. Im Juli kamen nur wenige hitzige Krankheiten 
vor. Am häußgsten zeigten sich noch katarrhalische unter Pfer- 
den und Hunden, und nächst diesen rheumatische Uebel. Hitzige 
Verdauungskrankheiten waren selten und hatten nur selten einen 
sehr galligen Charakter. Bei einem Pferde entwickelte sich aus 
einem solchen Zustande Hirnentzündung (Magenkoller), und bei 
mehreren Pferden mit Stillkoller traten hierdurch bedeutende 
Verschlimmerungen ein, so dass das eine durch Leberberstung 
umstand. Der fortwährend unter Absetzkälbern vorkommende 
Durchfall blieb noch katarrhalisch. Bei Pferden zeigte sich noch 
oft der hitzige Hautausschlag, eine Art Nesselausschlag. — Im 
August kamen verhältnissmässig wenige Erkrankungen vor, und 
im Allgemeinen waren noch die katarrhalischen Krankheiten vor- 
waltend, obschon mitunter in besonderer Form und Verbindung. 
So zeigte sich bei Hunden mehrmals die Ohrspeicheldrüsenentzün- 
dung. Bei Fohlen und in einzelnen Lämmerheerden war: hinge- 
gen das Katarrhalfieber oft sehr verbreitet und raffie mehrere 
durch Erschöpfung weg. Bei ältern Pferden und Schweinen 
verbanden sich oft mit Katarrhalfieber entzündliche Anschwel- 
lungen der Iymphatischen Drüsen und gingen bei Pferden bis- 
weilen in bösartige Verschwärung der Nasenschleimhaut über. 
Einzelne Pferde, die noch grosser Anstrengung und KErmü- 
dung ausgesetzt waren, verfielen leicht in Faulfieber mit Blut- 
flecken und wässerigen Anschwellungen der Haut. Verdauungs- 
krankheiten waren selten, und selbst der Durchfall unter Absetz- 
kälbern hatte nachgelassen. Nur bei Hunden trat das katar- 
rhalische Fieber oft. mit Erbrechen und grosser Schwäche oder 
Schwindel ein, und bei jungen Hunden kam dann oft ein pocken- 
artiger Ausschlag zum Vorschein. In einzelnen Hammelheerden 
zeigte sich durch Stoppelhutung, besonders wo die .Thiere im 
Stalle nicht gut gehalten wurden, langwierige Klauenseuche, und 
in einem Karpfenteiche, dem es an Zufluss fehlte, standen viele 
Fische an fauligem Zustande mit besonderer Röthung der Därme 
ab. — Im September war ebenfalls eim auffallendes Erkranken 
nicht zu bemerken, doch bekamen am Ende des Monats durch 
rauhe Witterung schon mehrere Pferde das Winterhaar, wurden 
matt, schwitzten leicht und verfielen oft in katarrhalische Zu- 
stände. Katarrhalische Uebel waren überhaupt am häufigsten 
und arteten bei Hunden oft zu tödlichen Lungenentzündungen 
aus. Rheumatische Krankheiten kamen nur einzeln vor, doch 
schien die häufiger als sonst bei Pferden zu beobachtende in- 
nere Augenentzündung diesen Charakter zu haben, auch zeigte 
sich so der Wundstarrkrampf bei Pferden. Gastrische Uebel waren
	        
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