Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik. 
messer der ersteren geschehe. Er fand alle von JÄGER angege- 
bene Vorzüge dieser Operationsmethode bestätigt. Nur einmal 
beobachtete er einen Vorfall der Iris. Als etwas die Operation 
bisweilen Störendes erwähnt er das Umschlagen des Hornhaut- 
lappens nach unten. — Die Hauptsache bei Anlegung des Horn- 
hautlappens beruht darauf, dass das obere Augenlid längere Zeit 
hindurch und so hoch als möglich in die Höhe gehoben und 
dann erst herabgelassen wird, wenn der Lappen schon einige 
Zeit angelegen hat. {Mittheil. des würtemb. ärztlichen Ver- 
eins, Bd. 1.] (Rde.) 
178. Kinen Glassplitter, welcher fast 6 Jahre 
in der vorderen Augenkammer verweilt hatte, zog 
endlich Dr, C. Jicer in Wien, nachdem es ihm bei einer er- 
sten Operation, in Folge eintretender Blutung und Trübung des 
Auges nicht gelang, glücklich aus, wie Dr. Hönıne zu Neuen- 
stadt am Kochel erzählt. Das Gesicht wurde ziemlich gut her- 
gestellt. Der Splitter hatte fast fortdauernden Schmerz und eine 
pannusartige Trübung der Hornhaut bewirkt, welche veranlasste, 
dass viele angesehene Augenärzte das Vorhandenseyn eines frem- 
den Körpers im Auge bezweifelten, und welche erst dann ver- 
ging, als die Leidende lange Zeit ruhig und mit Vermeidung 
aller reizenden Dinge gelebt hatte, worauf JÄGER operirte. [Mit- 
theilungen des würtemb. ärztlichen Vereins, Bd.1.] (Rds.) 
V. GYNÄKOLOGIE und PÄDIATRIK. 
179. Der angeborene Vorfall der umgekehrten 
Urinblase; vom Mediein. Rathe Dr. ScHnemerR in Fulda. 
Nach einem 3} Seite langen literarischen Verzeichnisse geht 
der Verf. zu dem Begriffe, der Beschreibung und Natur 
der Uebels über. Der angeborene Vorfall der menschlichen 
Harnblase, der Harnblasenvorfall, die Umkehrung der Harn- 
biase, der angeborene Vorfall der umgestülpten Urinblase, die 
Harnblasenspalte, nativus prolapsus vesicae urinariae inversae, 
inversio vesicae congenita, parietis anterioris vesicae urinariae 
defectus , ist eine Missbildung der Urinblase und der Geschlechts- 
theile in männlichen und weiblichen Subjecten, die in einer nicht 
seltenen, ursprünglichen Formabweichuug der Harnblase besteht, 
selbst aber in zwei von einander getrennte Theile, mit vorn of- 
fenen Platten gespalten ist. Hauptsächliche Bedingungen dieser 
Deformität sind folgende: Am unteren Ende der vorderen Un- 
terleibsfläche, über der Schambeinfuge, befindet sich eine röth- 
liche, weiche, feuchte, rundliche Stelle, die an ihrem Rande 
in die allgemeinen Bedeckungen ununterbrochen übergeht und 
an ihrem unteren "Theile zwei warzenähnliche, gegen einander 
gerichtete Hervorragungen hat, aus welchen beständig Harn träu-
	        
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