MI. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 161
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die hier besprochene Sache anwenden. [v. Gräfe u. v. Walther’s
Journal der Chir. u. Augenheilk., Bd. 38, Hft. 1.] (K—e.)
102. Fall von Doppelhören, vom verstorbenen
Reg. Medic. Rath Dr. v. GumrERT an sich selbst
beobachtet; mitgetheilt von Trüsteor, v. G. hatte nie an
Gehörkrankheiten gelitten, sich auch ganz wohl befunden, als
er im März 1826 eines Tages beim Erwachen eine kriebelnde
Empfindung im rechten Ohre spürte, die ihn nöthigte, oft mit
dem Finger in’s Ohr zu gehen und es zu schütteln, worauf die
Empfindung auf einige Augenhlicke beseitigt wurde. Gegen Abend
wurde aus dem Kriebeln Schmerz, der Gehörgang schien enger,
die Wärme war stärker, und es stellten sich momentane.zuckende
Schmerzen ein, die sich nach dem zitzenförmigen Fortsatze und
dem Jochbogen verbreiteten. Eine Localblutausleerung unterdrückte
die Entzündung im Entstehen, und die Auflockerung der Beklei-
dung des Gehörganges schwand in den nächsten Tagen, auch
fand sich im Ohre wenig Empfindung mehr vor, als am 3. Tage
auf einmal Doppelhören entstand. v. G. sass nämlich an seinem
Arbeitstische, als Jemand die Thür öffnete und ihn anredete,
wo er dann die Worte einmal von da, woher sie kamen, das
zweite Mal von der Wand, der das rechte Ohr zugerichtet war,
vernahm. Beide Worte gelangten gleichzeitig zur Perception,
es war also das zweite kein Nachhall des ersten, und beide konn-
ten nur durch Verschiedenheit des Tons unterschieden werden.
Von diesem Augenblicke dauerte das Uebel anhaltend 8 Tage,
bis es nach Kintröpfeln von Ol. hyosc. coct, gänzlich und
schnell wich. Klingen, Sausen oder Rauschen im Ohre war nie
zugegen, und nur das Gefühl, als höre das rechte Ohr nicht so
scharf, als das linke, zurückgeblieben. Dass nur mit dem rech-
ten Ohre doppelt gehört wurde, zeigte sich durch Verstöpfen
des einen oder andern Ohres deutlich. Wurde‘ das gesunde
verstopft, so wurde das Doppelhören gesteigert und die Töne
lauter und schneidender; wurde das kranke verstopft, so war der
Schall gelinder und leichter, wiewohl auch bei sorgfältigster Ver-
stopfung das Doppelhören nie ganz wich. Beide Töne konnten
dadurch unterschieden werden, das der eine tiefer, der andere
höher war; den tiefen vernahm der Kranke nahe bei sich, den
höheren 2—3 Ellen vom kranken Ohre. Der Unterschied in
der Höhe beider blieb sich nicht immer gleich. Anfänglich war
es bald die Terz, bald die Quart, später stieg die Differenz
bis zur Octave. Einzelne Töne eines Instruments wurden ver-
tragen, ganze Stücke zu spielen war wegen des Gewirres vor dem
Ohre nicht möglich. Eben so vertrug der Kranke das Sprechen
einer Person, während mehrere ihn verwirrten. Er war übri-
gens, 80 lange das Uebel anhielt, sehr verstimmt und fühlte
sich nur allein etwas beruhigter. [Med. Zeit. vom Vereine für
Heilkunde in Preussen, Nr. 5.] (K—e.)
Summarium d. Medicin, 1838. IV.
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