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Psychiatrie.
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sind diese Autobiographieen, wenn man genau den Gang der
Ideen verfolgt, die Art der Erzählung sorgsam im Auge behält
und besonders anscheinende Kleinigkeiten richtig würdigt, aller-
dings gute Zeugnisse der beseitigten Uebel. Von einem Andern
aber mitgetheilt, verlieren sie diese Beweiskraft, um die es sich
gerade handelt, so dass Ref. wohl mit Recht Anstand genommen
hat, mit denselben mehrere Blätter zu füllen. — Er fügt also
nur hinzu, dass I. dergleichen schriftliche Bekenninisse natürlich
nur von denen als Beweis ihrer wiedererlangten Besonnenheit
fordert, welche früher sich eine hinreichende Geistesbildung er-
werben konnten, und dass Aufsätzen dieser Art nur dann geglaubt
wird, wenn ihr Inhalt mit dem Betragen der Genesenen über-
einstimmt. Die grosse Neigung Vieler, sich und ihren Arzt
über sich zu täuschen und sich anscheinend von einem Wahne
loszusagen , den sie noch im tiefsten Innern hegen, macht die
grösste Behutsamkeit nöthig. Daher kann auch eigentlich nur
jahrelange Beobachtung der scheinbar Geheilten völlig vor Irr-
thümern sichern, die sich schwer vermeiden lassen, wenn man,
wie dies meist auf Ansuchen der Angehörigen geschicht, die
Reconvalescenten zeitiger entlassen muss, als man es als Arzt
wünscht. ({[Hecker’s liter. Annalen der ges. Heilkunde, 1832,
August.) (K — e.)
7. Pathologische Bemerkungen und Erfahrun-
gen über die in den Abnormitäten der weiblichen
Sexualsphäre begründeten Bedingungen zum p8sy-
chischen Erkranken; mitgetheilt vom Prof. FrıEeorEiIcH in
Würzburg. Da Abnormitäten im weiblichen Sexualsysteme häu-
figer, als es bei weniger genauer Betrachtung scheinen dürfte,
psychische Krankheitszustände veranlassen mögen, so ist es der
Mühe werth, die hierüber bekannt gewordenen Krfahrungen
systematisch zusammen zu stellen. — 1) Diejenigen ’ Seelen-
störungen, welche Krankheiten und Missbildungen der
Geschlechtsorgane zur Ursache haben, charakterisiren sich
auf 3fache Weise: a) Sie zeichnen sich durch eine, zu den
Geschlechtstheilen oder dem Geschlechtstriebe in besonderer Be-
ziehung stehende, fixe Idee aus. (Drevssıc, Handb. d. Pathol.
d. chron. Krankheiten, Bd, 2, S. 632. GRrEDING, sämmtl. Schrif-
ten, Thl. 2, S. 355—356 u. 385. Nasse, Zeitschr. für psych.
Aerzte, 1821, Hft. 2, S. 182. Aunrıune, ebendas., 1824, Hft. 4,
S. 330.) b) Sie treten unter der Form religiöser Schwärmerei
auf, Häufig findet man bei Kranken dieser Art auch Selbstbe-
feckung und andere geschlechtliche Ausschweifung. Neuerlich
haben sich mehrere Stimmen gegen die alte Erfahrung einer
besonderen Verwandtschaft und gegenseitigen Beziehung zwischen
der Sexualsphäre und den religiösen Ideen erhoben. Bekannt-
lich gehören Störungen des Monatstlusser zu den häufigsten Ur-
sachen des religiösen Irrseyn&; desgleichen gehört hierher die
sich häußg zur Zeit der Geschlechtisentwickelung einstellende re-