IV. Chirurgie und Augenheilkunde. . IM
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1% Jahre, ausser der Unbequemlichkeit des offenen, bisweilen
schmerzenden und immer sehr übel riechenden Geschwüres, nichts
zu klagen hatte. A. fand an der innern Wadengegend des linken
Unterschenkels ein etwas mehr als kronenthalergrosses Geschwür
mit dicken, blassen, härtlichen, callösen Rändern und einem miss-
farbigen, tiefen, irregulären, viel dünne, scharfe Jauche exeer-
nirenden Grunde. Da es nach Allem ein Ulcus athriticum war
erhielt die Kranke Pillen aus Kxtr. enulae, Extr. stipit. dulcam., &.
res. guajac., Kxtr. acon., Sulph. ant. aur. u. Pulv. calam. arom:
u. einen Thee aus Rad. calam. arom., Rad, sarsap., Ligen .gu0j.
u. Herb. sabin. Das Geschwür wurde mit trockener, feiner Char-
pie bedeckt, der Unterschenkel in Wachsleinwand gewickelt, bis
zum Knie eine Zirkelbinde gelegt, und um übeln Folgen der
Unterdrückung des zur Gewohnheit gewordenen Ausflusses vor-
zubeugen, am Oberarme ein Fontanell gesetzt. Wurde das Ge-
schwür zu trocken und sehr schmerzend, so bestrich man die
Charpie mit gewöhnlicher Digestivsalbe, nahm aber der Ausfluss
zu und der Schmerz ab, so verband man wieder trocken. Nach
7 Wochen war das (reschwür geheilt und die Frau von Be-
schwerden frei. Das Fontanell blieb offen, und man suchte durch
fortgesetzte, meist diätetisch - antiarthritische Behandlung allmäh-
lich das Individuelle ‚zu verändern, um später das Fontanell
eingehen lassen zu können. Ehe dies geschehen konnte, kam
die Frau in Wechselarrest, in dem eie bald, angeblich an Kopf-
krankheit, starb. Vermuthlich hatte man das Fontanell eingehen
lassen, und bei gleichzeitiger Gemüthsaffection hatte sich der arthri-
tische Stoff auf das Gehirn abgelagert nnd den Tod herbeigeführt.
Bekannt ist nämlich, dass: gerade die arthritischen Geschwüre
unter allen übrigen die meiste Vorsicht bei ihrer Zuheilnng er-
fordern, da sie am ehesten zum individuellen Wohlbefinden wer-
den und als natürliche Fontanelle, zu schnell zugeheilt, die
übelsten Folgen nach sich ziehen können. — 11. Vor 2 Jahren
wurde A, zu einem Manne gerufen, der ihm am linken Schen-
kel einen Stumpf zeigte, welcher durch kunstgemässe Amputa-
tion in der Continuität des Schien- und Wadenbeines gebildet
worden zu seyn schien. Nur war nicht genug Haut erspart, da
man unbedeckte Fleischportionen sah, welche bei frischem Aus-
sehen guten KEiter absonderten. Der Kranke wünschte ‚,haut-
machende Mittel“ und gab über sein Bein Folgendes an: Vor
50 Jahren, nachdem er 29 Jahre hindurch sich vollkommen
wohl befunden, sey an der äussern Wadengegend, vielleicht durch
Anstossen an etwas Festes, eine Geschwulst entstanden. Diese
scy aufgebrochen und in ein Geschwür übergegangen, welches
kein Mittel habe heilen können. Es sey immer tiefer geworden,
habe den Knochen ergriffen und so zugenommen, dass allmählich
der grösste Theil der Weichgebilde des Unterschenkels zerstört
worden sey. Es hätten sich nun mehrere Knochenstücke los-
gelöst, und er habe 25 Jahre sein Bett nicht verlassen können