Full text: (4. Band = 1833, No 1-No 8)

IL. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
sclerotica. So zeigt diese Substanz bei dem Ochsen eine hell- 
blaue Färbung mit Grün und Gelb untermischt und hinter ihr 
das wahre Pigment eine dunkelblaue Farbe. Beim Schafe ver- 
hält es sich fast ebenso; beim Hirsche ist der helle Theil bläu- 
lichweiss, das Pigment hellbraun; bei der Katze und dem Fuchse 
ist die Haut von heilem Goldgelb, das wahre Pigment dunkel- 
schwarz. 8) Die Haut verbreitet sich über die ganze innere 
Fläche der Choroidea, dicht an der Tunica Jacobi oder dem 
äusseren Theile der Retina. Sie hat eine verschiedene Dicke 
und besteht folglich aus einer verschiedenen Zahl von Lamellen. 
Am dicksten ist sie da, wo man die hellsten und glänzendsten 
Farben sieht, und am dünnsten an ihrem äusseren Umfange, wo 
sie von dunkelblauer Farbe ist, und nach unten, wo sie ohne 
Zweifel mit der Membrana Ruyschiana in Verbindung steht. 
Es ist sehr bemerkenswerth, dass weder die Ausdehnung der 
hellen Oberfläche, weiche diese verschiedenen Farben darstellt, 
noch auch die Farben selbst bei Thieren einer und derselben 
Gattung von gleicher Beschaffenheit sind. 9) Einspritzungen der 
Choroidea gehen nicht in diese Haut ein. 10) F. hat sämmtli- 
che Versuche an Augen von Ochsen und Schafen angestellt. Er 
hatte weniger Gelegenheit, Menschenaugen zu untersuchen, und, 
wiewohl er sich vergewisserte, dass die Haut auch hier vorhan- 
den, so kann er doch nicht angeben, ob sie deutliche Farben 
darstellt. Hierüber verspricht F. später Rechenschaft abzulegen, 
wobei er zugleich von den Wirkungen, welche diese Haut bei 
dem Sehen äussert, sprechen und die Nothwendigkeit ihrer Exi- 
stenz erweisen wird. Als die bezeichnendste Benennung dieser 
Haut (rücksichtlich ihres Farbenspieles) schlägt F. den Namen 
Membrana versicolor vor. [London and Edinburgh Philosophical 
Magazine , Aug. 1832.] (H—r.) 
II. PATHOLOGIE, THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK. 
3. Die Cholera in Amerika; vom Prof. Dr. Ravpıtys in 
Leipzig. Die Nachricht vom Ausbruche der Seuche zu Quebek, 
der Hauptstadt des unteren Canada, erregte nicht geringe Ver- 
wunderung und bot sogleich den verschiedenen Parteien Gele- 
zgenheit ‘dar, für ihre Meinung über die Entstehungsweise der 
Cholera Vortheil zu ziehen, so sehr auch Einige glaubten, dass 
der Ausbruch der Cholera auf jenem fernen Continente auf ein 
Mal die so viel bestrittenen Punkte in das richtige Licht setzen 
würde. Die Epidemisten und diejenigen, welche für eine dop- 
pelte Entstehungsweise stimmten, suchten in diesem Factum den 
deutlichsten Beweis der primären Entstehung ohne Ansteckung, 
die Contagionisten hingegen, von früheren Behauptungen mehr 
und mehr abgehend, waren fast zu zeitig mit der Nachricht da,
	        
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