Summarium des Neuesten
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Il. Mai 1832.
andischen Medicin.
AM 9.
1.
ANATOMIE und PHYSIOLOGIE.
i. Erinnerungen an die mangelhafte Kenntnisgs
der Haut; vom Dr. J. J. Sacys in Berlin. In EnLe’s Werke:
Die Lehre von den Haaren (Wien 1831), soll auf die Haut keine
Aufmerksamkeit verwendet worden seyn. Zu einer .speciellen
Würdigung des MHaares ist dies aber‘ durchaus nöthig, selbst
wenn man mit BıcnarT ein für sich bestehendes piloses System
annimmt, zu welcher Annahme sich auch S. hinneigt. Man sollte
überhaupt nie vergessen, dass Trennungen nicht in der Natur,
sondern nur in der Einbildung Statt finden, dass im Organismus
Eins in’s Andere übergeht und das Einzelne sich immer nur in
die Gesammtheit verliert, zwischen welchen Wendepunkten das
organisch Erscheinende und Wirkende mitten inne liegt. Dies
gilt besonders von der Sonderung der Haare von der Haut. Erstere
entspringen ja nur aus dem Vegetationsprocesse der äusseren
allgemeinen Hautbedeckungen und stellen sich als Producte und
Gebilde aller Theile der Haut dar. Diese allgemeinen Haut-
bedeckungen sind aber wohl im Allgemeinen gewürdigt worden,
speciell jedoch scheinen sie dies sowohl an und für sich, als in
ihrer eigenthümlichen Beziehung zum Hautgewebe im gesunden
und kranken Zustande noch bei weitem nicht genug zu seyn.
Man erinnere sich nur 1) an die in demselben Continuum dieser
Hautbedeckung durch verschiedene Pigmental- Absonderung‘ ge-
setzte Verschiedenheit ihrer chemischen Organisation. Farbe,
Function u. 8. w.3 2) an die bisher so wenig gesonderten Bil-
dungen, wie z. B. möässigbehaarte,' starkbehaarte, unbehaarte
Haut, und sich nicht färbende, ungefärbte und gefärbte UVeber-
gangshaut, die, so nahe sie sich auch kommen, doch manches,
der Beobachtung werthes, Eigene zeigen; 3) an WicKenson’s
Wahrnehmungen, nach denen eine und dieselbe Secretion nach
Verschiedenheit der Hautstelle, auf die sie eindringt, verschie-
dene Ausschläge erzeugen kann; 4) an die von Kırser und
WoLFART angegebene bedeutungsvolle Abspiegelung der $ Hanpt-
dimensionen des Organismus in den unter sich so verschiedeuen
8 Hauptlagen mit ihrem galvanisch - organischen Processe, nach
dem jede ihre näheren, inneren und äusseren Beziehungen, ihre
KErregungs-, Einwirkungs- und Affnitätesphäre besitzt; 5) an
Summarium d. Medicin 1832. 11. 1