Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

MH. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
haften Muskelcontractionen und Kreuzschmerzen: häufiger und 
empfindlicher, als bei dem männlichen; Menstruation, Schwanger- 
schaft und Lactation hatten in einigen Fällen einen ungestörten 
Fortgang ; die athletische Constitution wurde von der 
asphyktischen Form der Cholera am leichtesten befallen. — Der 
Verlauf der Krankheit ist atypisch3 ihre Dauer, in der Cholera 
gecri/ica, ungefähr 36-—72 Stunden, in der Chol. asphyct., 
oft 4—3, im Durchschnitte 12— 24, höchstens 36 Stunden. — 
Der seltenere Ausgang der Cholera ist Genesung. Ausser den 
gewöhnlichen und bekannten Erscheinungen, unter denen sie 
einzutreten pflegt, beobachtete R. auch als günstige Zeichen 
Singultus mit Erbrechen grünspanfarbener Stoffe, den Ausbruch 
von Kiterblasen, Furunkein, Abscessen, besonders am Rücken 
und den Extremitäten, seltener Exaniheme, die mit Roseola oder 
Varicella Aehulichkeit hatten, öfters hingegen eine Desquamation 
der Epidermis, selbst in einem Falle der Nägel. Die Wieder- 
kehr der Gesundheit erfolgte rascher, oft bewundernswürdig 
schnell, im kindlichen Alter und bei Männern; langsamer ging 
sie bei der asphyktischen Cholera von Statten. Bei keinem ein- 
zigen von einer vollkommen ausgebildeten Cholera her- 
gestellten Kranken konute R. ein Reecidiv beobachten. Der 
häufigste Ausgang ist der Tod, besonders bei der Chol. asphy- 
elica. "Tritt er bei der eceritica ein, so ist durchaus kein Ueber- 
gang in die asphyktische Form erforderlich; ja, nach R.’s Er- 
Fahrung, findet ein solcher Uebergang gar nicht Statt, obgleich 
die meisten Autoren die Chol, asphyct. als das letzte, paralyti- 
sche Stadium dieser Krankheit betrachten. Der Tod selbst geht 
entweder vom Herzen oder vom Gehirn aus; im ersteren Falle 
tritt er überraschend schnell ein, die Kranken antworten oft 
noch eine Minute zuvor mit vollem Bewusstseyn, und auygenblick- 
lich, ohne irgend eine Entstellung in den Gesichtszigen, ist das 
Leben erloschen; im ketzteren Falle erlischt zuvor das Bewusgst- 
seyn, gewöhnlich nur eine kürzere, seltener eine längere Zeit, 
couvulsivische Bewegungen ‚der Lippen und des Unterkiefers, 
häufig nur ein leises Beben und Zucken, zuweilen auch heftigere, 
schnappende Bewegungen gesellen sich hinzu und sind die si- 
chersten, anfehlbaren Ankündiger baldigen Todes, Allgemeine 
Krämpfe, tonische und klonische, Trismus, Opisthotonus, Ec- 
lampsie zeigten sich nur selten und befielen gewöhnlich das 
kindliche Alter, — Der Lungentod, Catarrh. suflocat., war der 
seltenste und betraf nur solche, welche schon während des Le- 
bena an bedeutender Dyspnöe. und asthmatischen Zufällen ge- 
litten hatten. — Nicht selten stellten sich Nachkrankheiten 
ein, welche am häufigsten im Kopfe, seltener im Unterleibe, 
am selteusten in den Brustorganen ihren Sitz aufschlugen. Das 
consecutive Hirnleiden trat am häufigsten unter typhöser Form 
auf, sehr selten unter apoplektischer, delirireuder, niemals 
uuier paralylischer; bei Kindern beobachtete KR. einigemal den
	        
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