Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

VII. Mediecin im Allgemeinen. 
eiu.. (Der Schluss wird versprochen.) [Horn’s Archiv, 1832, 
St. 1.1 (V—t.) 
858, Geschichtliche Notizen über das patholo- 
gische Museum im k. k. allgemeinen Krankenhause 
ru Wien; nebst Uebersicht der Leistungen der pa- 
thologisch-anatomischen Lehranstalt während des 
Jahres 1830; von Dr. JonAnn WAGNER, ausserordentlichem 
Professor der pathologischen Anatomie. Das Museum wurde 
1794 von den Primar-Aerzten des allgemeinen Krankenhauses als 
Privatsammlung begründet. Unter Prrer FrAng erhielt es 1796 
die allerhöchste Genehmigung und Unterstützung an Geld. Es 
wuchs nun binnen 5 Jahren bis zur Anzahl von 500, meist 
werthvollerr, Präparaten an. Nachdem es später wieder in Ver- 
Fall gerathen war, wurde es 1812 gleichsam neu organisirt. Im 
Jahr 1819 wurde der Prosector zum ausserordentlichen Profes- 
sor ernannt, mit der Obliegenheit, über pathologische Anatomie 
unentgeltlich zu lesen. Im Jahre 1824 bekam er noch zwei 
Assistenten. — Schon im Jahre 1823 wurden dem Museum drei 
Zimmer zur Aufbewahrung trockener Präparate verliehen und 
die Sammlung sah man nun in anatomisch - nosologischer Ord- 
nung aufgestellt. Später wurde noch ein Secir-Local , wie auch 
ein Präparir- Zimmer nebst Bleich- und Trocknungs- Anstalt ein- 
gerichtet. Im Jahre 1828, wo das Museum dem Verf. über- 
geben wurde, war die Zahl der Präparate bis 4460 heran- 
gewachsen, wovon 1600, als von minderem Belange oder als 
mangelhaft, ausgemärzt wurden. — Im Verlaufe des Jahres 
1830 wurde das pathologische Museum wieder mit 140 Stück 
bereichert. Damit nichts für die Wissenschaft verloren gehe, 
sind alle Leichname aus der Kranken-, Irren -, Gebär- und Fin- 
delanstalt unter die Aufsicht des Custos Musei gestellt, der sie 
an die verschiedenen Institute vertheilt und den UVeberschuss, 
nach seinem Ermessen, an jene Individuen abgiebt, welche sich 
in der pathologischen Anatomie zu üben wünschen. Das Be- 
dürfniss der Zergliederungsanstalt z. B. wurde mit 140 ganzen 
Cadavern. und Rümpfen mit Köpfen, mit 48 einzelnen Köpfen 
and 167 einzelnen Gliedmaassen gedeckt. Es wurden ferner 
mehrmals Eingeweide zu den öffentlichen Demonstrationen, und 
30, grösstentheils neugeborene, Kinderleichen abgeholt. Zu chir- 
orgischen Operations -Uebungen wurden 133 Leichnume nebst 
einem Kopfe verwendet, 60 Cadaver, 12 Rümpfe mit Glied- 
maassen, 72 Köpfe nebst mehreren Augen und 81 einzelnen Ex- 
tremitäten wurden den Secirlustigen übergeben; und dennoch 
blieb noch ein Ueberschuss von 195 ganzen Cadavern, 190 
Rümpfen mit Gliedmassen und zahlreichen einzelnen Theilen. — 
Im genannten Jahre wurden 750 Leichen pathologisch unter- 
sucht und davon oben genannte 140 Präparate gewonnen. Man 
geht von dem Grundsatze aus, bloss mangelnde Präparate, oder 
ausgezeichnete Duplicate seltener Organisations-, vorzugsweise 
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