Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

H6 Ill. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
darin sehr deutlich; das Gesicht geschwollen; der Urinabgang 
gering; der Urin selbst serös, Ekel und Erbrechen; Stuhlaus- 
teerungen regelmässig. KE. schloss aus der grossen Kmpfindlich- 
keit des Unterleibes auf einen vorhandenen entzündlichen Zu- 
stand des Bauchfells, und verordnete dem zu Folge einen Ader- 
lass von 12—16 Unzen, und täglich zwei Mal 4 Gran Kalo- 
mel. Schon am anderen Morgen, wo noch 20 Blutegel auf den 
Unterleib gesetzt wurden, hatte Ekel und Erbrechen nachge- 
lassen und die Menge des Urins sich vermehrt. Nach einigen 
Tagen wurden abermals 10 Unzen Blut entzogen, und, da sich 
Vorboten des Speichelflusses einfanden, statt des Calom. täglich 
eine halbe Unze Kal. tartar. gegeben. Die Gabe des letzteren 
wurde später wegen unzureichend abführender Wirkung bis zu 6 
Drachmen vermehrt, und gegen einen eingetretenen Husten mit 
rasselndem Tone und beschleunigtem Athemholen ein Blasenpfla- 
ster auf die Brust gelegt. Unter dieser Behandlung nun ver- 
schwand die Hautwassersucht, bis auf eine geringe Anschwel- 
lung um die Knöchel, gänzlich, und die Wasseransammlung im 
Unterleibe verminderte sich so beträchtlich, dass man die Le- 
ber fühlen konnte, welche vergrössert und bedeutend verhärtet 
gefunden wurde. Sie hing tief im rechten Hypochondrium herab ; 
ihr Rand war scharf begränzt. E. versuchte jetzt die Verhär- 
tung derselben zu erweichen und die Resorptionsthätigkeit in 
ihr zu erwecken, und gab in dieser Absicht der Kranken das 
Kali hydrojodin., wovon er eine Drachme in einer Unze Wasser 
auflösen, und täglich dreimal den achten Theil dieser Auflösung, 
folglich 74 Gran Kal. hydrojod. auf die Gabe, nehmen liess. 
Gleichzeitig wurden Einreibungen von einer Salbe aus Kal. hy- 
drojod. 3j—jj und Azrungiae pore. 3] in die Lebergegend ge- 
macht. Diese Behandlung wurde 25 Tage lang fortgesetzt; al- 
lein ohne günstigen Erfolg. Die Kräfte der Kranken sanken 
mehr und mehr; es stellten sich wieder Schmerzen im Unter- 
leibe ein, und mit diesen der Tod. — Section. Die Unter- 
leibshöhle enthielt mehrere Pinten Wasser. Der Darmkanal war 
vollkommen gesund; seine äussere Oberfläche blass, die innere 
ohne alle Spur von Ulceration, Röthe und Gefässturgor (was der 
Verf. in Beziehung auf das Kalt hydrojod. erwähnt, von dessen 
schwachen Gaben, 5j in 24 Stunden (!) er den Mangel dieser 
Erscheinungen ableitet). Das Peritonaeum, welches den Magen 
und die Leber überzieht, zeigte die Folgen früherer Entzündung, 
Lympherguss, Verdickung, Verwachsung. Die Leber war sehr 
gross, roth, fest und hart, ohne eben krankhafte Veränderun- 
gen ihres Gewebes, als Tuberkelin, Ausschwitzungen u. 8. W. zu 
enthalten; ihr rother Theil vorzüglich war hypertrophisch und 
nur an einigen Stellen nahe der Oberfläche erschien sie etwas 
blässer als gewöhnlich. Auf gleiche Weise war die Milz und 
die Nieren vergrössert, aber von natürlicher Beschaffenheit in 
ihrer Structur, mit Ausnahme der Härte und Festigkeit; der 
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