IH. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 475
zyri Pharm. Lond. (von denen 3 Gran ungefähr 1 Gran Mercur
enthalten) und liess das rechte Hypochondrium mit Empl. arımon.
c. hydrarg. bedecken. Gleichzeitig erhielt der Kranke, um die Ver-
dauungskräfte zu unterstützen und die Hartleibigkeit zu beseiti-
gen, täglich 3 Mal Magnes, sulfur. 5} in Infus. gent. comp.
zj® (bestehend aus Rad, gent, rubr. Aurant. Cort. exsice. Ga.
5j, Limon. cort. recent. 3jj mit %@j kochendem Wasser eine
Stunde lang infundirt). Bei dieser Behandlung besserte sich sein
Zustand beträchtlich; er fühlte sich leichter und hatte weniger
Schmerz; sein Ansehen wurde natürlicher ; Appetitlosigkeit und
Durst dauerten jedoch fort; es erfolgten copiöse ‚Stuhlausleerun-
gen und die Zunge zeigte jenen leichten pelzigen Ueberzug,
welcher gewöhnlich dem Speichelflusse yorangeht. B. setzte da-
her jene Mittel bei Seite und verordnete sogleich ein warmes
Bad; zum innerlichen Gebrauche täglich dreimal einen Gran
Chinin. sulfur. in 3j@% nf. rosae comp. (ein Aufguss von Xo-
sae gallic. Petal, exsiccat. 36 in 2% Pinte kochenden Wassers
mit Zusatz von Acid, sulf. 3jjj und Sacch. pur. 3}%®) aufgelöst,
und als Kost Milch, Brot und Reiss. Bei dieser Arznei bes-
zerte sich sein Appetit, sowie sein Ansehen; die Excremente
waren natürlich gefärbt; allein das Epigastrium und Hypochon-
drium blieb aufgetrieben, und da diese Auftreibung nicht von
Luft, sondern von Physconie herrührte, 8o verordnete B. Ca-
lom. gr. 3jj mit Rad. rhei gr. Xv, nebst 6 Blutegeln an das Epi-
gastrium, und liess beides einen Tag um den andern wiederho-
len. Am 6. Decbr. fühlte sich der Kranke bedeutend erleich-
tert , nur sehr abgemattet, wesshalb er 3jv Wein und Fleisch-
brühe, nebst dem genannten bittern Änfus. erhielt, und als am
23. auch der Schmerz seit einigen Tagen nachgelassen hatte,
wurde der Gebrauch der Blutegel unterlassen. Am 27. zeigte
sich die Einwirkung des Quecksilbers auf die Mundhöhle; Diar-
rhöe trat ein, aber ohne Voliheit , und Empfindlichkeit beim
Druck; der. Schmerz in der rechten Seite erneuerte sich, war
aber mehr kneipend und schien im Colon transvers, zu haften.
Das Calomel wurde ausgesetzt und täglich 3 Mal 5 Gran Chinin
zegeben, von welchem Mittel B. behauptet, dass es in diesen
Fällen die durch das Quecksilber hervorgebrachten guten Wir-
kungen sichere. Der Kranke erholte sich bei ‚dem Gebrauche
desselben mehr und mehr, erhielt Fleischkost und sollte in kur-
zer Zeit aus dem Hospitale entlassen werden. [The lancet, Vol,
-l 1832.) (Fr.)
Y. Fall von Haut- und Bauchwassersucht in
Folge einer seltenen allgemeinen Anlage zu Hy-
pertrophie in den grösseren Eingeweiden; von Dr.
Joun E1i1L10xs0x. — Eine Frau von 35 Jahren, welche erst seit
14 Tagen krank zu seyn behauptete, zeigte bei ihrer Aufnahme
im Hospitale folgende Symptome: Der Unterleib bedeutend auf-
getrieben und äusserst empfindlich beim Druck; die Fluctuation