Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

2 
n 
| £> 
VI. Medicin im Allgemeinen. 
B 
schnittes; — er widerlegt die widerliche Sitte, den Mund und 
die Genitalien der schwanger Verstorbenen aufzusperren, um 
Luft zu dem Kinde dringen zu lassen, „U faut ouvrir la möere, 
sans s’amuser & ce qwaucuns en ont dit; assavoir qwil li 
fault metire des baillons en la bowuche et tenir les parties ge- 
nitales ouvertes , afın de donner air a Venfant, qui est encores 
couvert et envelopd de ses membranes en la matrice.‘““ — Ausser- 
dem giebt er in diesem Kapitel noch die Regel: bei schwachen 
Kindern nicht gleich die Nabelschnur durchzuschneiden, sondern die 
Nachgeburt mit dem Kinde noch in Verbindung zu lassen, „d 
cause que V’enfant peult attirer et. regevoir chaleur et quelque 
reste de Vesprit contenu encores audit arrierefais ou chorion,““ 
Man soll die Nachgeburt auf den Bauch des Kindes legen und 
für einige Zeit da liegen lassen, „tant que la chaleur soit ex- 
halde.“ — Wie Kapitel 88—94 handeln von krankhaften Zu- 
ständen des Uterus: Scirrhus, Careinoma, Vorfall, Entzündung 
u. 8. f.5 im letzten 94. ist das Speculum uteri genau beschrie- 
ben und abgebildet. — Ausser der Geburtshülfe hat FRANCO 
namentlich im Felde der Chirurgie viel geleistet, so wie ihm 
z. B. die Ehre der ersten unzweideutigen Erfahrung über den 
Steinschnitt mit der hohen Geräthschaft, gebührt, welche Ope- 
ration er bei einem 2jährigen Kinde mit dem glücklichsten Er- 
folge verrichtete, nachdem er den wie ein Hühnerei grossen 
Stein mit der gewöhnlichen kleinen Geräthschaft nicht. hatte 
herausbringen können. — Ausführlichere Nachrichten über Franco 
findet man in Haller, Biblütheca chirurgica, Tom. I, p. 211. 
Boerhaave; method. studiü medici emaculat, et accession. Locu- 
plet. ab A. ab Haller, Amstel. 1451, p. 12%. Le Sue, 
Gesch. der Geburtshülfe; a. d. Franz., Altenburg 1%8%, Bd. 2, 
p. 65. K. Sprengel, Vers. e. pragm. Gesch. d. Arzneikunde, 
3. Thl. .[v. Siebold’s Journal , Bd. XII, St. 1.) (L —t.) 
81%. Gedrängte Skizzen einer med.-statistisch. 
Beschreibung der Kreise im Königreiche Böhmen; 
entworfen von Dr. W. Srtaemz. (Fortsetzung). 7%. Beschrei- 
bung des Bunzlauer Kreises. Kr hat einen Flächeninhalt 
von 738 Quadrat-Meilen und ist grösstentheils gebirgig, bloss in 
einem kleinen Theile des Südens eben und flach. Die Iser und 
Elbe, wie auch die drei Bäche: Neisse, Wittig und Polzen füh- 
ren ihm das benöthigte Wasser zu. Ausserdem giebt es daselbst 
noch grosse Teiche, auch Moräste, als Folge öfterer Ueber- 
schwemmungen.: Mineralwässer finden sich zu Liebwerda, das 
bekannteste, welches carbonsaures Gas und Eisen. enthält; zu 
Gemnik, Karlsberg und zu Klokoczka. — Die herrschendsten 
Winde sind Abend-, Morgen - und Mitternacht - Winde. . Das Klima 
ist in den nördlichen und östlichen Gebirgsantheilen sehr rauh, 
in den übrigen Landstrichen gemässigter. Die Ergiebigkeit des 
Bodens ist kärglich; bloss in den flacheren Gegenden nicht, wo 
sich Basaltgebirge befinden, die durch die Verwitterung eine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.