Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

a 
VL Mediclin im Allgemeinen. 
pitels stimmt aber fast wörtlich mit dem des LXXXIV. Kapitels 
in Franco’s obengenannter Schrift überein; weshalb auch Rır- 
GEN (s. gemeins. d. Zeitschr. f. Geburtsk., Bd, 1, Hft. 2, S. 216.) 
sagt: „es empfiehlt Par nur die Wendung auf die Füsse und 
zwar in einem Tone, als wenn nicht er aliein und zuerst diese 
Wendungsart ausschliesslich gebrauche;‘* — ohne jedoch dabei 
Franco anzuführen, wie dies WEiwmann (Utrum forcipis usus 
utilis sit an nocirus; 1806. 4. p. 5.) bei Gelegenheit des Vor- 
schlages von Crisus, das Kind auf die Füsse zu wenden, thut. 
— Jenes 84. Kapitel Franco’s führt die Ueberschrift: ‚Pour 
Pextraction de V’enfant.‘ Nachdem er die Lage, welche man 
der Kreisenden geben solle, beschrieben, fährt er fort: es ist 
zweckmässig, die Geschlechtstheile der Mutter: mit fetten und 
öligen Dingen zu salben, wodurch diesc Theile nachgiebiger und 
dem Heraustritte des Kindes förderlicher werden. Ebenso soll 
der Geburtshelfer seine Hand mit gleichen Stoffen überziehen 
und dieselbe sanft in die Scheide bringen, ohne Gewalt anzu- 
wenden, um die Lage und Gestalt des Kindes zu erforschen. 
Liegt der Kopf vor und muss das Kind durch Kunsthülfe heraus- 
befördert werden, so soll der Geburtshelfer den Kopf sanft zu- 
rückbringen und die Füsse suchen, um diese hereinzuziehen (tirer 
au couronnement), wodurch sich das Kind leicht wenden wird; 
man zieht nun erst einen Fuss hervor und legt um ihn ober- 
halb des Knöchels eine Schlinge, sucht hierauf den andern Fuss, 
sobald man ihn erfasst und herausgezogen hat, bringt man den 
an die Schlinge gelegten mittelst eines Zuges an derselben gleich- 
falls hervor, und entwickelt nun, indem man allmählich und gleich- 
mässig an den Füssen zieht, nach und nach das Kind; dabei 
soll man den Bauch der Mutter äusserlich zusammendrücken und 
um die Kraft des Uterus zu verstärken, ist Niesspulver empfoh- 
len: „pwis cependant qwelle esternuera, nous tirerons Venfant 
petit ä@ petit, et non tout & un cop.“ — Liegt die Hand oder 
ein Arm vor, 80 soll man ja nicht an ihnen ziehen, wie er dies 
von nachlässigen Hebammen erzählt, die die Zeit mit frucht- 
tosen Versuchen Tage lang verstreichen lassen, ehe sie den Arzt 
herbeirufen und so den Tod des Kindes verursachen; er selbst 
traf den Arm in solchen Fällen mehrmals angefressen (esthiomene‘)) 
und brandig; — er räth hier den Arm abzuschneiden und dann 
auf die Füsse zu wenden. — Auch die Anwendung eines Specult 
uteri empfiehlt er Chap. LXXXVI, p. 360, und p. 399 hat er 
pin solches Zarmiges Instrument, wie sich ein ähnliches bei PAR 
p- 714 findet, abgebildet; man soll das Speculum in die Scheide 
einbringen: „dans le col de la matrice, tant avant qu'il pourra 
aller.“ — Mr. S. will unter „col de la matrice“ nicht die G&e- 
bärmutter selbst, sondern bloss die Scheide verstanden wissen, da 
der äussere Muttermund den Alten als Eingang von aussen in die 
Scheide gegolten habe, welche letztere auch ARISTOTELES UNTOC, 
matrix. nennt. — Dies errebe sich auch deutlich aus FrAnco’s
	        
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