Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
2) von Seiten des Kindes, abgesehen von seiner Lage, 
wenn mehr als eine Frucht sich im Uterus befindet, wenn das 
Kind übermässig gross ist, einen grossen, hartknochigen Kopf 
hat, wenn es einen Wasserkopf, oder durch Wasser oder krank- 
haft vergrösserte Eingeweide übermässig dicken Bauch hat, wenn 
es monströs gebildet oder krank, abgestorben, in Fäulniss über- 
gegangen ist; wenn sich die Frucht ausserhalb der Gebärmutter 
entwickelt hat; — 3) von Seiten der Nachgeburt und 
der ihr zugehörigen Theile; wenn das Fruchtwasser zu 
[rüh oder zu spät abfliesst; die Nabelschnur verkürzt ist; wenn 
sie vorfällt 5 die Nachgeburt auf dem Muttermunde oder in sei- 
ner Nähe aufsitzt, wenn sie vor dem Kinde abgeht, wenn sie 
degenerirt und verwachsen ist. — Kin einziges der genannten 
ungünstigen Verhältnisse kann selbst bei der regelmässigsten 
Kindeslage die Geburt erschweren und Anzeige zur Kunsthülfe 
werden; um wie viel mehr bei unregelmässiger Lage der Frucht. — 
Der Verf. giebt nur ein kurzes Schema der Hülfsanzeigen. bei 
den aufgeführten 21 unregelmässigen Kindeslagen. 
1. Kopfstellungen. 
I) Hinterhaupt vorn rechts. Indicationen: man lässt 
die Wehen in der linken Seitenlage verarbeiten und legt die 
Zange so an, dass sie das Hinterhaupt aus der rechten Seite 
nach vorn drehen kann, indem man diese Drehung durch zweck- 
mässige Führung begünstigt; das rechte Blatt wird in der Regel 
zuerst eingebracht. 
2) Beharrliche transversale Kopfstellung. Hin- 
terhaupt links. Indication: die Zange so anzulegen, dass sie 
das Hinterhaupt herumdrehen und den Kopf festhalten kann; 
deshalb muss das linke Blatt weiter nach hinten oder unten, 
das rechte mehr nach vorn oder oben (also schräg) zu liegen 
kommen, mit Inclination ihrer Lage gegen den linken Schenkel 
der Mutter gewöhnlich muss man die Zange mehrmals wieder 
herausnehmen, um sie von neuem und in veränderter Richtung 
anzulegen. — Dieselbe Indication gilt mutatis mutandis, bei 
3) Beharrliche transversale Kopfstellung. Hin- 
terhaupt rechts. 
4) und 5) Vorderhaupts-Geburten. Hinterhaupt nach 
hinten, nach einer der Synchondrosen gerichtet. Indication : 
die Zange wie gewöhnlich in die Seiten anzulegen, so dass man 
das der Synchondrose, gegen welche das Hinterhaupt gekehrt ist, 
entsprechende Blatt zuerst einbringt, beim Extrahiren aber sich 
vorzusehen, dass sie nicht abgleite, was hier sehr leicht geschieht. 
H. Kopflagen. Gesichtsgeburt. 
6) und 7%) Gesichts - Vorlagen. Das Kinn gegen eine 
der Seiten des Beckens gekehrt. Indication: die Hülfe ist drei- 
fach: a) wenn das Gesicht tief ins Becken herabgepresst ist, 
kanu man die Zenge an die Seiten des Gesichts anlegen; b) so 
lange dag Gesier*. höher steht, kann man die Zange nicht mit
	        
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