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IV. Gynäkologie und Pädiatrik.
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jen Querlagen die häufigsten; unter 300 Geburten kann man
füglich 1 annehmen. Der natürliche Verlauf scheint der zu seyn,
dass, während die Schulter tief im Becken steckt und der Arm
aus der Scheide hervorragt , unausgesetzte ’heftige Wehen Steiss
und Füsse hinten ins Becken herabpressen und so den Fötus
mit dem Steisse voran auf eine höchst überraschende Weise
entwickeln.
B. Rückenlage,
C. Bauchlage,
Der Verf. will hier nicht mit Bestimmtheit von Unterarten sprechen,
da es noch problematisch sey, ob Rücken- und Bauchlagen je-
mals ursprünglich, d. h. ohne fremdes Zuthun, beim reifen Fö-
tus vorkommen; jedoch lasse sich annehmen, dass:
1. der Rücken unter mehreren 100 Geburten 1 Mal auf dem
Muttermunde so zu liegen komme, dass der Kopf auf ei-
nem der Hüftbeine ruhe; 18te und 19te unregelmässige Lage;
2, dass der Bauch vorliege, während der Fötus eine Quer-
lage habe; 20ste und Zlste unregelmässige Lage.
Vorstehende Eintheilung der Kindeslagen hat einige Aehnlichkeit
mit der Hırroxaarischen; vid. de natura pueri, XXXF; de
superfoetatione, III; de exsectione foetus, IL —
Keine von allen unregelmässigen Kindeslagen nöthigt an und
für sich zu einem aussergewöhnlichen activen Verfahren, da die
Natur unter günstigen Verhältnissen alle Schwierigkeiten
zu überwinden und die Entbindung (obwohl nicht immer ohne
Aufopferung des Kindes) allein zu Stande zu bringen vermag;
daher würde ein exspectatives Verfahren in allen Fällen als
Hauptanzeige gelten, wenn die Entbindung der Zweck der Ent-
bindungskunst wäre; sie ist aber, wenn gleich das hauptsäch-
lichste, nur ein Mittel zum Zwecke, der darin besteht: Durch
alle der Heilkunst zu Gebote stehenden Mittel die
Erfüllung der Bestimmung des Weibes, glücklich
zu gebären, zu bewirken. — Wenn wir zu den günsti-
gen Verhältnissen: 1) den regelmässigen Bau der Mutter; 2)
jebhafte, energische Thätigkeit der Gebärorgane und 3) mässige
Grösse des Kindes, rechnen; so sind dagegen ungünstige Ver-
hältnisse: 1) von Seiten der Mutter, Schwäche, unvoll-
kommene Wehen, krampfhafte Wehen mit Unnachgiebigkeit des
Muttermundes, Erschöpfung der Kräfte, Leiden der Athmungs-
organe, übermässige Fettleibigkeit, Wassersuchten, äussere Ver-
letzungen, Wunden u. dgl., anhaltendes Erbrechen, Muthlosig-
keit, Melancholie, Wahnsinn etc., Ohnmacht, Convulsionen, Zer-
reissung der Gebärmutter etc., Blutungen während der Geburt,
iüberhängende und schiefstehende Gebärmutter, Vorfall der Scheide,
Vorfall des schwangern Uterus, Brüche, Harnverhaltung , Blasen-
stein, Enge der Vulva und Scheide, des Beckens, Kxostosen
und. Steatome, zu starke Neigung des Beckens nach vorn, zü
weites Becken, Tod der Mutter vor und während der Geburt; —