Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

P 
pr 
rıQ 
Cs 
:N 
8141 
N I 
IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
24 
jen Querlagen die häufigsten; unter 300 Geburten kann man 
füglich 1 annehmen. Der natürliche Verlauf scheint der zu seyn, 
dass, während die Schulter tief im Becken steckt und der Arm 
aus der Scheide hervorragt , unausgesetzte ’heftige Wehen Steiss 
und Füsse hinten ins Becken herabpressen und so den Fötus 
mit dem Steisse voran auf eine höchst überraschende Weise 
entwickeln. 
B. Rückenlage, 
C. Bauchlage, 
Der Verf. will hier nicht mit Bestimmtheit von Unterarten sprechen, 
da es noch problematisch sey, ob Rücken- und Bauchlagen je- 
mals ursprünglich, d. h. ohne fremdes Zuthun, beim reifen Fö- 
tus vorkommen; jedoch lasse sich annehmen, dass: 
1. der Rücken unter mehreren 100 Geburten 1 Mal auf dem 
Muttermunde so zu liegen komme, dass der Kopf auf ei- 
nem der Hüftbeine ruhe; 18te und 19te unregelmässige Lage; 
2, dass der Bauch vorliege, während der Fötus eine Quer- 
lage habe; 20ste und Zlste unregelmässige Lage. 
Vorstehende Eintheilung der Kindeslagen hat einige Aehnlichkeit 
mit der Hırroxaarischen; vid. de natura pueri, XXXF; de 
superfoetatione, III; de exsectione foetus, IL — 
Keine von allen unregelmässigen Kindeslagen nöthigt an und 
für sich zu einem aussergewöhnlichen activen Verfahren, da die 
Natur unter günstigen Verhältnissen alle Schwierigkeiten 
zu überwinden und die Entbindung (obwohl nicht immer ohne 
Aufopferung des Kindes) allein zu Stande zu bringen vermag; 
daher würde ein exspectatives Verfahren in allen Fällen als 
Hauptanzeige gelten, wenn die Entbindung der Zweck der Ent- 
bindungskunst wäre; sie ist aber, wenn gleich das hauptsäch- 
lichste, nur ein Mittel zum Zwecke, der darin besteht: Durch 
alle der Heilkunst zu Gebote stehenden Mittel die 
Erfüllung der Bestimmung des Weibes, glücklich 
zu gebären, zu bewirken. — Wenn wir zu den günsti- 
gen Verhältnissen: 1) den regelmässigen Bau der Mutter; 2) 
jebhafte, energische Thätigkeit der Gebärorgane und 3) mässige 
Grösse des Kindes, rechnen; so sind dagegen ungünstige Ver- 
hältnisse: 1) von Seiten der Mutter, Schwäche, unvoll- 
kommene Wehen, krampfhafte Wehen mit Unnachgiebigkeit des 
Muttermundes, Erschöpfung der Kräfte, Leiden der Athmungs- 
organe, übermässige Fettleibigkeit, Wassersuchten, äussere Ver- 
letzungen, Wunden u. dgl., anhaltendes Erbrechen, Muthlosig- 
keit, Melancholie, Wahnsinn etc., Ohnmacht, Convulsionen, Zer- 
reissung der Gebärmutter etc., Blutungen während der Geburt, 
iüberhängende und schiefstehende Gebärmutter, Vorfall der Scheide, 
Vorfall des schwangern Uterus, Brüche, Harnverhaltung , Blasen- 
stein, Enge der Vulva und Scheide, des Beckens, Kxostosen 
und. Steatome, zu starke Neigung des Beckens nach vorn, zü 
weites Becken, Tod der Mutter vor und während der Geburt; —
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.