Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

392 1. Pathologie, Therapie und ‚medieinisehe Klinik. 
Militairärzte auf Trinidad sollen sich zwar als Anhänger der 
Stevens’schen Behandlung zeigen, jedoch durchaus dies nicht 
offen eingestehen wollen. Nach St. geht ein "Theil von den im 
Vebermaasse genossenen stärkern Neutralsalzen von dem Magen 
unverändert und durch die Vena portae in das Blut über und 
bewirkt dort plötzliche Veränderung. Werden sie nun in dem 
letzten Stadium des Fiebers angewendet, so soll ein Theil be- 
sonders der dem Blute eigenthümlichen Salze zurückgehalten, 
andere dagegen durch die Secretionsorgane unverändert aus dem 
Blute ausgeschieden werden. Durch das schwefelsaure Chinin 
wird zwar auch das Blut ausserhalb des Gefässsystemes geröthet 
werden, allein es hesitzt diese Kraft im geringern Grade als 
salzsaures oder kehlensaures Natrum, salpetersaures, chlorsaures 
oder kohlensaures Kali; und ersteres Mittel ist deshalb nur in 
der Reconvalescenz zu verordnen. — Sr. hält das heisse Bad 
nicht nur für unwirksam, sondern für ‘wirklich schädlich, vor- 
züglich in dem ersten oder entzündlichen Stadium; es soll zwar 
durch dasselbe auch das Blut geröthet werden, allein die Auf- 
regung des Gefässsystemes in dieser Periode verlangt Aderlässe 
und kein heisses Bad. Dass nach der Mitte Augusts 1828 das 
Mortalitätsverhältniss verringert wurde, unterliegt keinem Zwei- 
fel; daran war aber nicht die Witterung Schuld, denn die drei 
folgenden Monate zeichnen sich für gewöhnlich durch die gröss- 
ten Verheerungen aus, und das günstige Resultat wäre demnach 
der StEvens’schen Curmethode vorzugsweise zu verdanken. Die 
entzündlichen Affectionen des Gehirns oder die Störung des 
Darmkanales, welche zwar oft, jedoch nicht immer, gefunden 
werden, sollen mehr zufällig seyn und mehr der Effect von der 
Veränderung des Blutes. (Das Uebrige der Abhandlung enthält 
bloss eine Vertheidigung gegen die Anfälle Jonnson’s und Ande- 
rer, und ist weniger von einem allgemeinen Interesse.) [Lond, 
medic. Gazette, Vol. IX,] (B.) 
O1. PATHOLOGIE, THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK. 
328, Cholera. Die London. medic. Gazette giebt seit 
dem %, Januar 1832 in einem Extrahefte das, was über Cholera 
sowohl durch das Central-Board of health, ala direct der Reda- 
ction zugekommen ist. Wir wollen nur das Allerwichtigste des 
Inhaltes kurz angeben. Kin Brief des Sır Wını1am CRICHTON 
an seinen Onkel Sır ALEXANDER ChrıcHton enthält eine kurze 
Debersicht des Heilyerfahrens, welches die deutschen Aerzte in 
Petersburg gegen die Cholera in Anwendung brachten. Er ent- 
hält für uns nichts Unbekanntes und schliesst mit folgenden 
Sätzen: 1) So lange die Epidemie auf ihrer Höhe steht, scheint 
keine bis jetzt empfohlene Behandlung entschieden günstigen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.