369 IL. Medicinische Physik und Chemie.
aber die beiden Stränge sind völlig gesondert und mit regel-
mässigen Fransen besetzt. Diese flüssige Mittelsubstanz ist un-
bezweifelt da, und durch sie lassen sich die pathologischen Er-
scheinungen erklären, welche auf die Annahme von Kreuzung
oder Vermischung der Nerven geführt haben. [Jowrn. univ. et
hebd., Mai 1832.] (Rds.) N
826. Merkwürdige Geschwulst im Unterleibe,
Eine für schwanger gehaltene Frau wurde sehr krank in das
Hospital für den Marineetat zu Copenhagen gebracht, SriTzER
[and sie bereits bewusstlos, mit kleinem zitterndem Pulse, kal-
tem Schweisse und keuchendem Athmen. Der Unterleib war,
wie im 6. Monate der Schwangerschaft angeschwollen, doch
fand sich kein mit einiger Gewissheit auf Schwangerschaft deu-
tendes Zeichen. Schon nach 3 Stunden starb die Frau. Bei
der Section fand man nach Durchschneidung der Bauchmuskeln
die dünnen und dicken Därme sehr erweitert. Hinter denselben
aber zeigte sich eine aus mehreren zusammenhängenden grossen
Knoten bestehende Geschwulst. Die Knoten hatten eine ver-
schiedene Grösse und bestanden aus Zellgewebe, dessen Zellen
mit einer eitrigen Materie gefüllt und äusserlich mit einer eige-
nen Haut überzogen waren. (Gewicht und Volumen der Ge-
schwulst waren grösser als beim schwangern Uterus. Die‘ Ge-
schwulst schien zwischen dem Rectum und dem Uterus entstan-
den zu seyn. Das Präparat findet sich im anatomischen Mu-
seum. zu Copenhagen. [v. Froriep’s Notizen, Nr. “23, nach
Bibliothek for Laeger, 1831, Dr. 3.) (K— e.)
I.
MebicinisciB Paysıg und CHEMIE.
327. Stevens, über die Wirkung neutraler Salze
auf das Blut. (Zum Verständniss des Folgenden müssen wir
erwähnen, dass Sr. vor einigen. Jahren in einer Abhandlung die
Behauptung aufstellte :,. in mehreren bösartigen Krankheiten würde
die Mischung des. Blutes verändert und der Gehalt an Salzen in
demselben vermindert. Die rothe Farbe des Blutes sey ferner
abhängig von Neutralsalzen in demselben; daher behandelt er
dergleichen Krankheiten mit Kochsalz, Nitrum und ähnlichen
Mitteln. Zum Beweise führt er seine Beobachtungen und Lei-
stungen auf Trinidad an. Gegen ihn treten zwei Aerzte der-
selben Insel auf. Die Sache gewinnt durch die Empfehlung des
Kochsalzes gegen die Cholera in unserer Zeit doppeltes Interesse.)
— Gegen Jounson’s Brief im Medico - chirurgical Review und
HacxeTt’s und GreaTrex’s Berichte aus Trinidad führt St. Fol-
gendes an: Seit längerer Zeit war bekannt, dass einige Neutral-
salze die Kraft besitzen, das Blut zu röthen, unbekannt aber war
es. dass jedes alkalische Salz das schwärzeste Venenblut in das