Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

OO IV. Chirurgie und Augenheilkunde. 
nicht auszuziehen war, sich aber als mürbe auswies,- so wurde 
er mit der Zange zerdrückt und die Nadel dann ausgezogen, 
worauf man die Bruchstücke des Steins mit dem Löffel aus der 
Blase entfernte. Nun legte man einen Katheter von elastischem 
Gummi ein, verfuhr, als sich entzündliche Symptome einstell- 
ten, streng antiphlogistisch und unterhielt die Leibesöffnung. 
Am 8. Tage suppurirte die Wunde, und am 22. konnte die Kranke 
umhergehen und bald darauf den Urin 2 Stunden halten und 
willkührlich denselben ablassen, so dass keine permanente [{n- 
sontinentia urinae zu fürchten stand. [v. Froriep’s Notiz., Nr. 
418, nach Medie. Chirurg. Review, 31. Jan. 1832.] (K—e.) 
318. Lithocenose. Mit diesem Namen belegt HEuRTE- 
LovP eine Nachoperation, durch welche die Harnblase von dem 
nach der Lithotritie zurückgebliebenen Blasensteinresten befreit 
werden soll. Das dazu bestimmte Instrument ist eine gerade 
oder gekrümmte stählerne Röhre, die einen Zoll von ihrem Ende 
2 seitliche Oeffnungen, eine genau vor der andern, hat. Auf 
das Ende jenseit dieser Oeffnungen ist ein halbkugeliges Endstück 
aufgeschraubt, das, nach Herausnahme des Instruments, leicht 
abgenommen werden kann. An das Handgriffende der Röhre 
ist von der Seite her ein Apparat leicht anzubringen, durch den 
man Wasser in die Blase treiben kann. Lässt man nun das 
eingespritzte Wasser wieder abfliessen,. so führt es die kleinen 
Fragmente in die Höhle der Röhre, die grösseren aber legen 
und klemmen sich quer ein, indem sie von einer Oeffnung zur 
anderen reichen. Da durch das Ausziehen der Röhre die Urethra 
verletzt werden würde, so geschiebt die Ausziehung nicht, son- 
dern man führt nun in den Röhrencanal einen Metallcylinder. 
Indem man diesen gegen das Ende der von ihm festgehaltenen 
Röhre drückt, drängt er die in den Löchern stockenden Frag- 
mente gegen den Rand derselben und zertrümmert sie leicht. 
Was von den Fragmenten über die Löcher hinausragt, fällt in 
die Blase zurück, was aber zwischen denselben sich findet, 
wird gegen das aufgeschraubte blinde Ende getrieben und hier ver- 
kleinert. Ohne die Röhre herauszunehmen, wird diese Operation 
mehrmals wiederholt, bis jenes blinde Ende voll ist. Dann 
nimmt man die Röhre heraus, schraubt das blinde Ende ab und 
entleert dasselbe, das gegen 4 Quentchen solcher Fragmente 
fassen kann. [v. Froriep’s Notiz., Nr. 419.] (K— e.) 
319. Ueber eine bewegliche Exostose; von Dr, 
Basenow in Merseburg. Ein 40jähriger Weber litt an einer 
schweren, harten, rundlichen, beim Arbeiten sehr hindernden 
Geschwulst am linken Vorderarme, die, schon einige Jahre alt, 
nach heftiger Contusion des Radius ohne Fractur, dicht über 
dem Carpalende auf der Dorsalseite entstanden war und langsam 
zugenommen hatte. Sie .erschien gefässarm und wachsfarben, 
fühlte sich kühl an und war oben etwas platt und von der 
Vena cephalica gefurcht. Nach innen legte sie sich um den
	        
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