HL Materia medica und Toxikolorgie. 541
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leicht nährende Diät, Bewegung In freier Luft, soweit atmosphä-
rische Veränderungen sie gestatteten, und verordnete Mirt, mu-
geil. ce. tinct, op. camph.; zwei Mal des Tags eine Nuss gross
von dem Ung. hydrojod. potassae über dem rechten Schlüssel-
beine einzureiben, und drei Mal des Tuges ein halbes Weinglas
voll Ag. calc. zu trinken. Schon nach 11 Tagen war der Zu-
stand bedeutend gebessert; der Husten hatte sich vermindert,
die Gesichtsfarbe war lebhafter, der Appetit besser, die Frost-
anfälle weniger häufig, der Puls 76. Die Besserung schritt mehr
und mehr vorwärts, so dass am 21. Dec. die Frostanfälle gänzlich
verschwunden waren, und am 12. Febr. keine Verschiedenheit
in der Stärke der Respiration beider Seiten, kein dumpfer Ton
und Wiederhall der Stimme oberhalb des rechten Schlüsselbeins
mittelst des Stethokops bemerkt werden konnte. Von dieser Zeit
an war die Kranke frei von allen Beschwerden und hatte nach
9 Monaten, wo S. sie wieder sah, ein sehr gesundes Ansehen
erlangt. — In einem andern Falle, bei einem mit verschiedenen
skrophulösen Leiden behafteten Knaben, welcher alle Zeichen ei-
ner beträchtlichen Höhle in der Spitze der linken Lunge mit
denen einer bedeutenden Hypertrophie des Herzens an sich trug,
wendete S, dieselbe Behandlungsweise, jedoch in Verbindung
mit Chlorgas- Inhalationen, mit gleich günstigem Erfolge an.
[The lancet, Febr. 1832.} (Fr.)
289. Aligemeine Hautwassersucht durch Brech-
weinstein in steigenden Gaben geheilt; von Dr. Cir-
mens in Frankfurt a. M. Die etarke. vollblütige, 30jährige Kö-
chin eines Bierbrauers erkältete sich öfters im Bierkeller. In
den ersten Tagen des Decembers 1826 empfand sie reissende
Schmerzen in den Gliedern; es stellte sich Gedunsenheit des
Gesichtes und der Hände, später Geschwulst der Füsse und des
Leibes, beklemmte Respiration und trockener Husten ein. Die
Kranke konnte nicht schlafen und nur bei erhöhter Rückenlage
im Bette ausdauern. Der drückende Finger liess lange Zeit in
der Geschwulst tiefe Gruben zurück. Zunge trocken und be-
legt; Puls voll, schnell, gespannt; Urin sparsam, roth; Respi-
ration erschwert; Leibesverstopfung. Cr. verordnete am 16. Dec.
Tart. stibiati grj}.; Aq. for. samb. 333j.; Syr. altheae 3j. Stünd-
lich einen Esslöffel. Zum Getränk Hohlunderblüthenthee; zur
Nahrung Wassersuppe. Am 17%. Erleichterung; zweimaliges Er-
brechen, mehrere Stühle, ein profuser Schweiss, freiere Respi-
ration, etwas vermehrter und heller Urin und einiger Schlaf wa-
ren die Wirkungen der genommenen Arznei. Es wurden nun
® Gran Tart, st%. in 3 3 Flüssigkeit verordnet. Am 18. Dec.
hatte die Arznei kein Erbrechen , aber 6 flüssige Stühle bewirkt;
ein ausserordentlicher Schweies hatte die Kranke genöthigt, vier
Mal die Wäsche zu wechseln. Im Gesichte war die Geschwaulst
ganz verschwunden, an Händen und Füssen sehr gemindeıt; der
Urin trüb und molkie. In derselben Quantität Flüssigkeit wur-