[_. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 327
)ie
.nd
In-
iR-
ve
rn
A} 7
m
18
ar
re
N
ar
N
8
Y)
haben keine besonderen Erscheinungen dargeboten. In einigen
Fällen Injection des Knochengewebes und selbst der Zähne.
Ueber die wahre,‘ wesentliche Ursache der Cholera ist noch
Dunkelheit verbreitet. Dafür kennen wir eine Menge prädis-
ponirender Ursachen, deren Entfernung von den günstigsten
Folgen ist. Feuchte, kalte Luft, vorzüglich Nachtluft, schneller
Temperaturwechsel, feuchte, niedrige Wohnungen, Anhäufung
von Menschen und Hausthieren in einem beengten Raume, über-
mässige Anstrengungen des Körpers und des Geistes, Nacht-
wachen, Trauer, Furcht, Angst, Schreck, Vertauschung warmer
Kleider mit leichten, Speisen, die durch Quantität und Qualität
schaden, Schwelgerei jeder Art, Excesse in Venere u. 8. w. ge-
hören zu ihnen. Auch kann man nicht in Abrede stellen, dass
übel verstandene diätetische Regeln und unkluges, schnelles Ueber-
gehen von einer gewohnten Lebensart zu einer ängstlich vor-
geschriebenen und ungewohnten vielfach geschadet haben. Stand,
Geschlecht und Alter schienen keine besondere Prädisposition
zur Cholera zu begründen. Geschwächte Personen , mochte die
Schwäche durch was für eine Ursache immer entstanden seyn,
unterlagen am häufigsten. Die Krankheit hat allmählich die ver-
schiedenen Stadtviertel durchwandert, olıne dass man eine be-
sondere Ursache ihres Fortschreitens anzugeben vermöchte, Ein
regelmässiges, mässiges, vernünftiges Leben war das beste Prä-
servativ. In den zahlreichen Anstalten, Specialschulen, maisons
religieuses, grossen Pensionen zählt man kaum einige Erkran-
kungen. Es giebt kein specifisches Mittel gegen die Cholera.
Die Behandlung muss nach der Constitution des Erkrankten, der
Art, Stärke, Periode und den Modificationen der Krankheit ein-
gerichtet werden. Gegen die Vorboten der Krankheit (die Cho-
lerine) vermag die Kunst am meisten. Bei jungen, starken
Personen nützten im Zeitraume der Vorboten allgemeine und
örtliche Blutentziehungen, die Ruhe im Betie, schleimige Ge-
tränke kalt und in geringer Quantität getrunken, warme Bäder,
wenn der Körper kalt werden wollte, die jedoch nur kurze Zeit
dauern durften, weil sie sonst den Durchfall vermehrten, Fri-
ctionen aller Art, äussere Erwärmungsmittel, aromatische Thee-
aufgüsse. Zeigten sich keine entzündlichen Symptome, war die
Constitution des Kranken Iymphatisch - schleimig, war die Zunge
feucht und dick, gelblich belegt, so nützte die Ipecacuanha
ausserordentlich; sie verwandelte das per anum et os Kntleerte
oft schnell, brachte galliges Erbrechen und gallige Stühle zu-
wege, hob beide Ausleerungen nicht selten in kurzer Zeit, he-
förderte die Hautausdünstung, schnitt die Krankheit ab. Im
Kältestadium mussten alle Erwärmungsarten versucht, zugleich
auch die Lebenskräfte excitirt werden. Das Eis wirkte in vielen
Fällen vortrefflich. Man hat die verschiedensten ercifantia und
Aüchtigen, diffusibeln Mittel angewendet (Kaffee, Thee, Punch,
Weinäther, Ammonium u. s. w.) uud heftige Reizungen der Haut