Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

V. Medicin im Allgemeinen. 
Von 340 Mann genasen also 323, wurde invalidisirt 1, starben 
circa 5, und blieben noch in ärztlicher Behandlung 11. [Rust's 
Magazin, Bd. 34‘, Hft. 1.] * (H—r.) 
262. Sectionsbefund von Cuvvıra?’s Leiche. Am 15. 
Mai d. J. wurde Cuvier im Beisein mehrerer berühmten Aerzte 
von Carrs und AnDraı secirt. Man fand eite sehr bedeutende 
allgemeine Wohlbeleibtheit und ein stark ausgebildetes Muskel- 
system. Die Fäulniss war schon weit vorgesichritten, doch er- 
schien das Gesicht noch unverändert. Der Schädel war sehr 
gross, der Scheitel platt, fast vierseitig, die Dicke der Schä- 
delknochen in der Höhe der Stirnhügel bedeutend, auf der 
rechten Seite mehr als auf der linken vorragend. Eben so rag- 
ten auch die Hügel der Seitenwandbeine hervor. Die Hinter- 
hauptegruben waren sehr entwickelt. Die innere Lamelle des 
Stirnbeins hatte drei Hervorragungen. Die Hirnwindungen waren 
sehr zahlreich und ausgebildet, und man sah zwischen ihnen viele, 
mehr als einen Zoll tiefe Furchen. Die Textur des ganzen 
Gehirns und Rückenmarks war dicht, ohne hinsichtlich des Ge- 
webes, der Farbe und der Form vom regelmässigen Zustande 
abzuweichen. Die Menge, Tiefe und Dicke der Windungen ga- 
ben dem ausgebreiteten Gehirn einen sehr grossen Umfang. Die 
Seitenventrikel waren überdiess erweitert und fassten etwas röth- 
liches Serum in sich, die Membranen aber, welche die Wan- 
dungen überzogen, erschienen leicht gerunzelt. Die Zirbeldrüse 
enthielt einige steinige Körner. Gehirn und Rückenmark wogen 
etwas über 3 Pfund 9 Unzen. Die Wirbelbeinkörper zeigten 
vorn längs der ganzen Wirbelsäule wirkliche Vorragungen, das 
Herz wurde von vielem Fett umgeben, Lungen und andere Or- 
gane waren gesund und die Speiseröhre ohne Spuren von Rei- 
zung, wenn anch mehrmals eine biegsame Röhre in dieselbe 
geführt worden war. [von Kroriep’s Notizen » Nr. 24.) 
K-— e.) 
263. Zusammenstellung der in pr eunen unter 
den Aerzten, dem Wärterpersonale u. s. w. beobach- 
teten Cholerafälle. Nach den bis Ende März d. J. einge- 
gangenen, noch nicht als vollständig anzusehenden und zum 
Theil nur einen früheren Zeitraum betreffenden Berichten des 
Polizei - Präsidii zu Berlin, so wie der Regierungen zu Brom- 
berg, Posen, Gumbinnen , Marienwerder, Oppeln, Cöslin, Stet- 
tin, Königsberg, Danzig, Potsdam und Magdeburg waren von 
den mit Chalerakranken beschäftigten Aerzten, Wundärzten, Wär- 
tern, Krankenträgern, Todtengräbern u. s. w. 476 an der Cho- 
jera erkrankt und 259 daran verstorben. Unter den Erkrankten 
befanden sich 31 Aerzte und 22 Wundärzte, unter den Verstor- 
benen aber 9 Aerzte und 9 Wundärzte. [Chol. Archiv, Bd. 1, 
Hft. 2. (K— e.) 
264. Aerztlicher Verein. Im Königreiche Würtem- 
berg bat sich ein wissepschaftlicher Verein von Aerzten, Wund- 
18
	        
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