Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

HI. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 25 
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Hemdenähen, Es scheint dieser Fall allerdings zu beweisen, 
dass flechtenartige Ausschläge von Kranken auf Gesunde durch 
innige Berührung fortgepflanzt werden können. [Gazette medi- 
cale de Paris, tom. LIf, Nr. 10.] (H—1.) 
19. Fall von -Lepra;z von EuiLioTson, Eine Frau von 
30 Jahren bekam einen Ausschlag, der sich durch die runde 
Form der Fiecke, durch schuppiges Aussehen, durch Röthe und 
Erhabenheit der Haut im Umkreise und durch Mangel der eigen- 
thümlichen Zeichen der Psoriasis, Pityriasis und Ichthyosis als 
Lepra charakterisirte, Der Ausschlag war kupferfarben und 
härter, als gewöhnlich, weshalb E. auf einen syphilitischen Ur- 
sprung des Uebels schloss, weil ihm vielfache Erfahrung gezeigt 
hat, dass man diesen Ursprung bei der Gegenwart der genann- 
ten beiden Zeichen (Kupfterfarbe und Härte) anzunehmen be- 
rechtigt ist. Auch klagte die Frau über Halsweh, das nicht 
sowohl im Larynx, sondern vielmehr in den Tonsillen seinen 
Sitz hatte, über Gliederschmerzen, die des Nachts heftiger wa- 
ren, und hatte eine rauhe Stimme, . Es wurde ihr zur Ader 
gelassen und Mercur bis zum KEintritte des Speichelflusses gege- 
ben. Gleich nach dem Aderlasse nahmen Jucken und Brennen 
in der Haut ab, und die Kupferfarbe des Ausschlages wurde 
immer blässer. Die Pat. verliess vor ihrer vollständigen Gene- 
sung das Hospital. [The lancet, Jan. 4., 1832.) (H—I1.) 
20. Ueber Behandlung der einfachen Krätze; 
von Dr. LauTs zu Neustadt-Gordens in Ostfriesland. Die Krätze 
ist oft beim ersten Anblicke bei weitem nicht so leicht zu er- 
kennen, als man wohl glauben sollte. Bei ihrem ersten Aus- 
bruche, wo nur einzelne Pusteln sich zeigen, und die Ansteckung 
nicht offenbar ist, kann man dies Uebel oft nur vermuthen. 
Anders ist es freilich, wenn mehrere in derselben Haushaltung 
die Krätze haben: dann darf man an ihr nicht zweifeln, wenn 
man auch nur eine Pustel sieht. Dass sich dieser Ausschlag 
einzig durch unmittelbare Ansteckung, oder mittelst eines Trä- 
gers verbreitet, unterliegt keinem Zweifel. Der Luft theilt sich 
das Krätzgift keineswegs mit, auch wird die Krankheit nicht 
durch eine gewisse Jahreszeit begünstigt. (Dass sie im Winter 
am häufigsten vorkommt, hängt unstreitig von dem in dieser 
Jahreszeit gedrängteren Zusammenwohnen der Menschen und 
durch hiervon bedingte Unreinlichkeit ab. Letztere allein 
bringt sie jedoch nie hervor. — Was die Behandlung der Krätze 
anlangt, so spricht Erfahrung dafür, dass man so ziemlich olıne 
Gefahr, selbst bei alter Krätze, gleich Anfangs, und zwar ziem- 
lich stark, äussere Mittel gebrauchen darf, Bei neuer Krätze 
eines sonst gesunden Individuums reicht ganz allein die Be- 
nutzung einer Salbe aus Sulph. eitrin. une. 3; Ammon. muriat. 
drachm. 3, Adip. suill. une. jj. hin, von der jeden Abend etwa 
der sechate "Theil in die Hände, grossen Gelenke und die innere 
Seite der Schenkel gerieben wird. Nachdem, ohne dass die
	        
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