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IV. Thierarzneikunde.
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Hand fassen wollte. L. und die Anwesenden stiessen ihn zu-
rück , wobei er mit funkelnden Augen L. anblickte. Die Stirn-
adern traten ihm auf, und alle Muskeln schienen krampfhaft zu-
sammen gezogen. Nach L.’s Entfernung wurde er wieder ruhi-
ger; in seinem Gesichte zeigte sich nun mehr Verwunderung
als Wildheit; er schien aufmerksamer zu werden, betrachtete
seine Freunde mit neugierigem Blicke und liess sich geduldig
zu einem Stuhle leiten, auf den er sich mit einem tiefen, seuf-
zenden Athemzuge niedersetzte. _ Er stützte das Haupt in die
Hand, schloss die Augen, seufzte öfters, ging auch noch einige
Male in der Stube: auf und ab. Nach einer Stunde ungefähr
rief ihm einer der Kameraden zu, worauf er wie aus einem tie-
fen Schliafe zu erwachen schien, sich Stirn und Augen rieb und
ein beinahe ganz natürliches Aussehen wieder bekam. Nun tra-
ten seine Freunde zu ihm, erkundigten sich theilnehmend nach
geinem Befinden, was ihn so erheiterte, dass er sich mit der
Versicherung, ihm sey recht wohl, unter die Gesellschaft
mischte. Des Vergangenen, dessen, was er gethan , wusste er
sich durchaus: nicht zu erinnern. Bald fiel ihm die Krankheit
seiner Mutter ein. Besorgt um diese begab er sich nach seiner
Wohnung in Begleitung einiger Freunde, die auf dem Wege
nichts Widernatürliches an ihm bemerkten, zurück. Die Gene-
sung war vollständig. Nach einigen Tagen sah L. den jungen
Mann in der Mitte von Freunden und fand ihn heiter, körper-
lich und geistig wohl. Die Freunde drückten ihre Verwunde-
rung über dessen ausgelassene Fröhlichkeit aus, obschon der
Zustand der Mutter noch immer bedenklich. war, doch waren
alle Handlungen desselben besonnen. Die Fröhlichkeit schien
gleichsam die Krisis der überstandenen Krankheit zu seyn. Eine
Woche vor dieser hatte er, wie er erzählte , an dumpfem Kopf-
weh im Hinterhaupte gelitten und der Stuhlgang war träg ge-
worden, so dass er einen Arzt hatte befragen wollen. Es sind 2
Jahre seit dem Anfalle verflossen, ohne dass sich eine Spur
Hesselben wieder gezeigt hätte. L. enthält sich geflissentlich je-
der Erklärung dieses vorübergehenden Wahnsinnes. |[/Med. Con-
versationsblatt , Nr. 14, 1832.] (H—1.)
[YV. THIERARZNEIKUNDE,
254. Cholera unter den Hühnern in Choisy-le-
Roy; von Carrere. Nachdem die Cholera in Paris ausgebro-
chen war, blieben zwar die Menschen in Choisy-le- Roy von
dem Uebel verschont, aber die Hühner wurden von cholera-
ähnlichen Symptomen befallen, deren Ursache nicht entdeckt
werden konnte. Die Hühner in reinlichen und schmuzigen Hö-
fen, die eingesperrten und frei herumlaufenden erkrankten auf