Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

H. Chirurgie und Augenheilkunde. 303 
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querem, nach hinten vertieftem Ohrende für das Eiterband aus 
zehn Faden gedrehter Seite wurde der Länge nach die Geschwulst 
durchstochen und das Band eingeführt. Schon nach 3 Wochen 
war bei täglichem Hin- und Herziehen des Eiterbandes die so 
verdächtige Verhärtung, ohne eine sichtbare Narbe zu lassen, 
verschwunden. KEin späteres Hordeolum am unteren Lide des- 
selben Auges zertheilte sich leicht. [v. Ammon’s Zeitsch. f. d. 
Ophthalmologie, Bd. 2, Hft. 1.) (K— e.) 
246. Zur Geschichte des Epicanthus; von Dr. 
Schön in Hamburg. Vor kurzem hat v. Ammon (Zeitschr. f. 
Ophthalmologie Bd. 1, Hft. 4.) einen merkwürdigen Bildungsfeh- 
ler der Augenlider beschrieben, ihm den Namen Epicanthus ge- 
geben und eine günstige Operationsweise desselben in Anwendung 
gebracht. An diesen Fall glaubt S. den folgenden mit Recht 
zu reihen, den er früher in der v. GrÄärge’schen Clinik sah: 
Bei einem einjährigen Kinde waren die vollkommen gespaltenen 
Lider beider Augen, die am inneren Winkel, die Stellung der 
Thränenpunkte ausgenommen, normal gebaut erschienen, durch 
eine Hautfalte vereinigt, die von der Nase sich ungefähr 14 Li- 
nie über den Canthus internus erstreckte und durch einen ge- 
raden Rand so begränzt wurde, dass man leicht mit einer Sonde 
bis zur bedeckten T’hränenkarunkel gelangte. Die Thränenpunkte 
lagen ungefähr } Linie vom Rande der Hautfalte, also entfern- 
ter als gewöhnlich vom inneren Winkel. Die Lider wurden 
nicht einmal halb geöffnet, so dass die Physiognomie der der 
Calmucken ähnelte. Die Augäpfel waren normal. — v. GRÄFE 
wendete dagegen, soviel S. sich noch erinnert, nachstehendes 
Verfahren an, das sich ihm schon wiederholt bei ähnlichen Fällen 
bewährt hatte: Er führte einen Arm der BLönEr’schen Pinzette unter 
die Falte, fasste sie und hob sie etwas. Dies gefasste Haupt- 
stück wurde nım mit einer CoorEr’schen Scheere ausgeschnitten 
und dann nach der Nasenwurzel hin tief in den Winkel ein li- 
nienlanger, gerader Einschnitt mit der Scheere gemacht, worauf 
man die Wunde mit einem, mit Cerat bestrichenen Plumasseau 
bedeckte und einfach verband. Ob die Operation glücklich verlief, 
weiss S. nicht, da er balddarauf Berlin verliess. — Fast eben so 
verfuhr v. Ammon, der zuerst nur die Hautfalte spaltete und die 
Wiedervereinigung durch eingelegte feine Charpie zu hindern 
suchte, was nicht gelang, weshalb er durch den Längenschnitt 
einen kleinen Querschnitt führte, die Lappen von der Spitze 
bis zur Basis trennte und sie abschnitt. Da sich jedoch nach 
14 Tagen die Hautfalte wieder gebildet hatte , wandte er mit 
bestem Erfolge die von ihm erfundene und Rhinoraphe genannte 
Ausschneidung eines über 1 Zoll langen spitzen Hautstücks aus 
der Nasenwurzel an, welche Methode der v. Grärr’schen vor- 
zuziehen seyn dürfte. [zv. Ammon’s Zeitschr. f. Ophthalmol., 
Bd. 2, Hft. 1.] (K — e.) 
2437. Merkwürdiger Auczpnz einer Wunde der
	        
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