Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

{. Pathologie. Therapie und medicinische Klinik. 295 
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leicht Hautausschläge aller Art hervor, und durch die in den 
ersten Lebensjahren oft fortdauernde Kxfoliation der Epidermis 
wird diese Anlage sehr unterstützt und befördert. Auf behaar- 
ten Stellen kann durch diesen Süfteantrieb der Haarwuchs be- 
schleunigt werden, aber gerade hierdurch kann auch die Haut 
in eine anhaltende, später in Entzündung übergehende Reizung 
versetzt werden. Der s. g. feuchte oder Wachs-Grind wird daher 
um so eher und früher entstehen, je grösser die Masse der 
cruden Stoffe im Zellgewebe geworden ist, woraus sich auch 
die rhachitischen Symptome theilweise erklären lassen, welche 
sich bisweilen bei den höheren Graden dieser Form finden. — 
Wird dagegen bei rascher Ausbildung des Körpers und starkem 
Säfteantriebe nach oben der Ossificationsprocess sehr beschleu- 
nigt, so kann dadurch üppige Vegetation der Epidermis und der 
Haare veranlasst werden, mit welcher der KErnährungsprocess 
des Coriums nicht Schritt hält. Die in dessen Gewebe eindrin- 
genden, zum schnellen Solidesciren bestimmten Ernährungssäfte 
werden daher nach aussen abgelagert, und so bilden sich rasch 
nach einander Schichten einer spröden, brüchigen, mit der un- 
terliegenden Haut wenig verbundenen Epidermis, und es entsteht 
ein steter Exfoliationsprocess der Cuticula, Die Säfte in den 
Haarzwiebeln werden nur welke, leicht brechende, wenig ela- 
stische, mit den Zwiebeln nur locker verbundene Haare her- 
vorbringen, welche die Haut beim Durchgange so reizen, dass 
sie sich in papulösen Tuberkeln, aus deren Mitte das kranke 
Haar hervordringt, erhebt. Wird die Reizung anhaltender, stär- 
ker und allgemeiner, so nimmt das Corium daran bestimmten 
Antheil. Der Zufluss der Säfte wird vermehrt , und die oft un- 
gewöhnlich harten Borken verrathen deutlich die grosse Neigung 
der Säfte zum Solidesciren. Auch wenn der Ossificationsprocess 
schon vollendet ist, kann noch lange die Neigung zu überschüs- 
siger Production knochen- oder hornartig gerinnender Säfte durch 
die qualitative Impression der Absonderungswerkzeuge an den 
bestimmten Stellen unterhalten werden. Die dieser Form eigene 
Ausbreitung in ringförmigen Kreisen kommt daher, dass, wenn 
auf einem Punkte die Haarzwiebeln so erkrankt sind, die zu- 
nächst stehenden noch mehr von solchen solidescirenden Säften 
aufgebürdet erhalten und deshalb um so eher selbst in höherem 
Grade erkranken. [Hecker’s litter. Annalen, April 1882.] 
(K—e. 
240. Praktische Miscellen aus amtlichen  Bekiehten, 
1) Nach einem Biss in den Fuss schwollen Ober- und Unterschenkel 
um das Doppelte der früheren Dicke an, und die Geschwulst ver- 
lor sich nur erst, nachdem die Wunde dilatirt, in Eiterung ge- 
setzt, und diese 8 Tage lang unterhalten worden war. 2) Eine 
Frau bekam nach jeder Entbindung von einem Knaben sehr viel 
Milch, wenn sie aber ein Mädchen geboren hatte, nie den ge- 
ringsten Andrang von Milch. 3) Ein Mädchen von 14 Jahren,
	        
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