Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

i, Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 289 
malen Zustande, antrifft, wenn nicht unmittelbar nach dem Tode 
die Section unternommen wird. Man darf wohl folgern, dass 
bei der sogenannten Erweichung des Gehirnes,. bei der nur 
eine oder einige Stellen desselben erweicht sind, die übrige 
Masse aber die gewöhnliche Consistenz hat, die kranke Ein- 
wirkung sich nur auf diese Stellen beschränkte. Die Art dieser 
Einwirkung lässt sich nur vermuthen. Die Identität der Gehirn- 
erweichung und der nervösen Apoplexie tritt deutlich hervor, 
wenn man bei letzterer 3 Grade, wie bei der Apopl. sanguin., 
annimmt. 1) Der leichte Grad. Ohne oder nach Vorboten 
(Schwindel, Sinnestäuschungen, UVebelseyn u. 8. w.) wird der 
Kranke kurze Zeit besinnungslos, bekommt zuweilen Zuckungen, 
hat ein blasses Gesicht, eine kalte Haut, einen kleinen, fre- 
quenten Puls. Nach dem Anfalle bleiben keine übeln Folgen 
zurück, 2) Mittlerer Grad. Ihm gehen in der Regel Vor- 
boten voran, Kopfschmerzen, Sinnestäuschungen, Ohrensausen, 
Erstarrung und theilweise Lähmung der Extremitäten u. s. w. 
Nach einem Anfalle, der intensiv stärker ist, als im ersten 
Grade, bleibt der Kranke entweder bewusstlos oder gelähmt, die 
Krankheit nimmt entweder zu, und der Tod erfolgt nach Stunden 
oder Tagen, oder der Kranke kommt wieder zur Besinnung und 
hat, wenn keine Lähmung zurückbleibt, ausser Jange andauernder 
Hinfälligkeit, grosse Neigung zu fast immer tödtlichen Recidiven 
behalten. 3) Höchster Grad. Ohne oder nach den dem mitt- 
leren Grade zukommenden Vorboten stürzt der Kranke wie vom 
Blitze getroffen nieder und ist todt. Bei der Section der am 
2. Grade Verstorbenen findet man diejenige Veränderung im 
Gehirne, die RostAan sehr genau als Gehirnerweichung beschrie- 
ben hat. Er sagt: „Die Grade der krankhaften Consistenz des 
Gehirnes steigern sich von einer dem gesunden Zustande sich 
nähernden Festigkeit bis zu einer breiartigen Flüssigkeit; am 
häufigsten kommt indessen der Mittelzustand zwischen beiden 
Extremen vor.‘ Secirt‘ man die am 3. Grade Verstorbenen in 
den ersten 24 Stunden nach dem Tode (was nie geschehen 
sollte), oder bei kalter Jahreszeit, so findet man keine mate- 
riellen Veränderungen des Gehirns; macht man aber die Section 
erst nach 2, 3 Tagen oder bei warmer Lufttemperatur, so findet 
man Erweichung des ganzen Gehirns mit grösserer oder gerin- 
gerer Veränderung der Farbe desselben. [Rust’s Magazin, 
Bd. 34, Hft. 1.] . (H—1.) 
23%. Vergrösserung‘ der Leber, einen Abscess 
und Hydatiden in derselben mit Gelbsucht beobach- 
tete Dr. Jonn EL1LIOTSON bei einem 38Sjährigen Matrosen , der 
sich auf seinen 10jährigen Seereisen häufigen Erkältungen aus- 
5esetzt hatte. Die Krankheit begann mit galligem Erbrechen 
und Schmerz im rechten Hypochondrium; späterhin wurde die 
Haut safrangelb, und es bildete sich eine grosse, umschriebene 
Geschwulst in der Gegend des rechten Leberlappens, die sich 
Summarium d. Mediein. 1832. Il. 19
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.