Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

20 1. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik: 
mehrt; eiteriger Auswurf, der aus der Nase in den Mund ge- 
kommen, nicht aus den Lungen ausgeworfen zu seyn schien; 
coma; delirium mite; zitternde Zunge und Arme; fliegender, fa- 
denförmiger Puls; unwillkührliche Ausleerungen. Am Abende 
ist die Nase weniger geschwollen, ihre rosenartige Röthe in eine 
dunkelblaue Färbung verwandelt, die sich bis zum Halse hinab 
erstreckt; unter Zunahme aller Symptome erfolgt der Tod ge- 
gen Mitternacht. Einige Stellen des Körpers zeigten offenbare 
Spuren brandiger Zerstörung, vorzüglich die Nasenspitze, der 
Umkreis der Augen und die Kehle, Section wurde nicht gestat- 
tet , das Begräbniss schon am folgenden Tage, wegen schneller 
Fäulniss, veranstaltet. Kerans, Chirurg am Ahasera PDispensary 
in der Grafschaft Galway, der den Kranken am 30. Jul. sah, 
erkannte die wahre Ursache des Uebels und erzählte dem Be- 
richterstatter, einem Studios, med., 2 ähnliche Fälle, die cr an 
Vater und Sohn beobachtet hatte; der Sohn war von dem kran- 
ken Vater angesteckt worden, der Vater aber anf dieselbe Art 
erkrankt, wie der Mann, dessen Krankengeschichte vorstehend 
mitgetheilt worden ist. [Vergl. oben Bd. I. Nr. 19% The lancet, 
Febr. 11, 1832.] (H—L) 
16, Vier Fälle von Milzbrandgeschwülsten bei 
Menschen, nebst einigen Bemerkungen; vom Dr. 
Hrıne zu Pasewalk. Die von H. beobachteten Kranken waren 
ein S4jähriger Bauer, welcher am linken Vorderarme eine Milz- 
brandgeschwulst hatte, ein 44jähriger Schiffbauer, bei dem sich 
am linken Arme 12 und am rechten 4 Milzbrandgeschwülste fan- 
den, eine 37%jährige Frau, die am Vorderarme 2 Milzbrandblat- 
tern zeigte, und ein 49jähriger Tagelöhner, bei dem man am 
rechten Arme eine, am linken 4 solche Blattern sah. Das Ue- 
bel der dritten, so wie des vierten Kranken gestalte‘e sich 80, 
wie diese Krankheit oft vorkommt und oft schon beschrieben 
worden ist, das Leiden des ersten und des zweiten Kranken 
hingegen gehört zu den wichtigsten Fällen dieser Art und wür- 
de hier genauer mitgetlheilt werden, wenn nicht die diesen 
Krankengeschichten angefügten, nachstehend im Auszuge zu lie- 
fernden Bemerkungen das Wichtigste davon enthielten, — Bei 
allen 4 Kranken entstand das Uebel durch Aufnahme von Stof- 
fen aus der Säftemasse milzbrandkranken Rindviehes in die 
menschlichen Säfte. Die dadurch bedingten Erscheinungen sind 
daher nur als unmittelbare Folge einer Vergiftung anzusehen und 
stehen zu der Heftigkeit des Giftes in geradem Verhältnisse. 
Der Herd der Krankheit zeigt sich immer zuerst an der Stelle, 
an der das fremde Gift eindrang. Hier bildet sich Anfangs ein 
heil rosenrothes Knötchen, das wich zum Bläschen, in dem Lym- 
phe abgesondert wird, umwandelt. ‘Später bleibt die Pustel ent- 
weder auf dieser KEntwickelungsstufe stehen, indem Härte, Rö- 
the, Hitze und Geschwulst sich verlieren und die ergossene Lym- 
phe zum festen Kuchen erhärtet, der nach Abschilferungz des
	        
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