Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

256 VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
Wirkungen der Krankheit‘ auf wichtige Organe beseitigen oder 
verhüten, und die erschöpften Kräite heben. Was die entfern- 
teren Ursachen betrifft, so spüre man denselben sorgsam nach 
und untersuche besonders den Zustand des Mundes; findet man 
hier Spuren örtlicher Reizung, so muss man das Zahnfleisch 
sogleich stark scarificiren, worauf oft sogleich Erleichterung 
folgt. Hinsichtlich der Wiederherstellung der normalen 'Thätig- 
keit der chylusbereitenden Organe hat man das Stadium der 
Krankheit und ihre Wirkung sorgfältig zu beachten. Ist das 
Gehirn krank, so muss dies, wie weiter unten erwähnt wird, 
berücksichtigt wird. Die blosse Störung der Functionen des 
Darmkanales lässt sich wohl am besten durch den umsichtigen 
Gebrauch der Abführmittel bis zur vollständigen Entleerung der 
Därme heben. Diese Entleerung lässt sich aber oft nicht leicht 
erreichen, und man giebt nicht selten ohne Erfolg starke Ab- 
führmittel in grossen Gaben. Ist dies der Fall, so darf man 
auf diesem Wege nicht fortfahren, wenn man das Uebel nicht 
steigern will, denn dann ist ein Leiden des Darmkanales zugegen, 
das solche Mittel nicht verträgt. Wo es aber nur geht, ver- 
gesse man nicht, dass zur Cur Entleerung des Darmkanales nö- 
thig ist, und man wird deshalb am besten phosphors. Natron, 
Ricinusöl, Rhabarber und Magnesia anwenden. In dringenden 
Fällen unterstützen warme Bähungen des Unterletbes und nach 
denselben Einreibungen von erweichenden und schmerzstillenden 
Mitteln die Wirkung der Abführmittel, auch sind Kiystiere oft 
von grossem Nutzen. Bisweilen verbindet man auch recht passend 
die Abführmittel mit Opium und anderen krampfetillenden Mitteln, 
Unterhielt gestörte Function und Veberladung des Darmkanales 
das Fieber, so bessert sich meist nach vollkommener Ausleerung 
das ganze Befinden, doch nimmt es auch nicht immer, besonders 
wenn Anfangs die Krankheit heftig war, oder nicht gut behandelt 
wurde, ein so gutes Ende, sondern es treten secundäre Uebel 
ein. Besonders oft bilden sich Entzündung der Schleimhaut des 
Darmkanales und der Lunge und Hirnentzündung , die na- 
türlich bei der Cur ein Hauptaugenmerk verdienen. Den Ader- 
lass wollen viele verwerfen, doch thue man dies ja nicht im 
Allgemeinen. Bei grosser Aufregung des Organismus und ge- 
steigerter entzündlicher Diathese ist er gewiss oft auch hier an 
seinem Platze. Wass äussere Mittel anlanzt, so werden Blut- 
egel, Bähungen und Hautreize, wohl auch kalte Umschläge nach 
Befinden der Umstände Hülfe bringen. — Antiphlogistische Mit- 
tel aller Art werden überdies nothwendig sevr. wenn die Krank- 
heit nicht bald Abführmitteln weicht. .**  MWMrfte hebt man 
durch eine nährende, aber »:-' "Vein ist in 
der Regel nicht nöthig. | 7, nach 
Kdind, medic. and surgical . «.) (K—e.) 
Verlag von Lenas3aı 
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