Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

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V.- Chirurgie und Augenheilkunde. : 36:3384 
bessern , hat man Dilatationen der Blasenwunde nach unten hin 
angerathen.. Dergleichen‘ Einschnitte muss man aber bisweilen 
öfters wiederholen, was die Operation nicht nur verzögert, son- 
dern auch meist der Wunde eine weniger günstige Gestalt giebt, 
da es sehr schwer ist, den neuen Schmitt in den frühern zu 
setzen. Auch liegt bei Anwendung des Messers die Hand immer 
mehr oder weniger mit vor‘ der Wunde, und man kann daher 
diese beim Furtschneiden minder leicht übersehen, nach been- 
digtem Schnitte aber fehlt es an einem bequemen Werkzeuge 
für die erste Kinführung. des Fingers in die Blase, wozu dünne, 
schmale Messer am wenigsten passen. Dies alles umgeht man 
bei Benutzung eines gut eingerichteten, schneidenden Gorgerets. 
Das Gräreg’sche Gorgeret ist dem Cume’schen gleich, hat 2 
stumpfe, parallele Seitenränder mit einem vordern, schneidenden, 
schieflaufenden Querrande, einen gebogenen Heft und einen be- 
weglichen Spitzendecker. Von dem: Cumne’schen unterscheidet 
es sich besonders durch die Form des Leitungsgriffels, der 
zwar hinreicht, das Gorgeret sicher in der Furche der Stein- 
sonde fortzuführen, aber nicht über die Ränder derselben her- 
vorragt, damit die Urethra nicht gezerrt wird, ehe die Schneide 
folgt ,. sondern dass sie durch unmittelbares Einschneiden ge- 
trennt werde. Zugleich ist GrÄäre’s Leitungsgriffel beweglich, 
wodurch die Spitze des Gorgerets bald schneidend, bald stumpf 
gemacht werden kann, der Cumnk’sche aber sitzt fest. — Wen- 
det man das GrÄrr’sche Instrument an, so wird die Blasen- 
wunde je nach der Breite des Werkzeuges immer die bestimmte 
Grösse haben. ‘ Die äussere Wunde wird, da die Seitenränder 
des Instrumentes stumpf sind, nicht unnützer Weise zu gross 
werden, und nur bei sehr grossen Steinen dürften Erweiterungen 
der Blasenwunde nöthig seyn. Da der Griff gebogen ist, liegt 
die Hand des Operateurs nicht vor der Wunde und hindert also 
nicht, diese und das Instrument zu übersehen, Da das Werkzeug 
auf der einen Fläche nach seiner Länge concav ist, so dient es 
nach dem Blasenschnitte zur bequemen Einführung des Fingers, 
und da: es mit einem Spitzendecker versehen ist, kann man da- 
mit, wenn dieser zurückgezogen ist, zugleich die Urethrotomie 
unternehmen, wenn er uber vorgeschobenm ist, es als sicheres 
Uystotom anwenden. Somit braucht man, da kein Wechsel der 
Instrumente nöthig wird, die Urethralwunde nicht erst wieder 
aufzusuchen, und das Verfehlen derselben, das bei fetten Per- 
sonen, wenn die Urethra tief liegt und viel Zellgewebe sich 
vorschiebt, nur zu oft Statt findet, kann nicht vorkommen. Doch 
wollte man auch hiervon absehen, so wird die Operation bei 
Benutzung des Grärs’schen Gorgerets sehr abgekürzt, da der 
aufhaitende Wechsel der Instrumente nicht vorkommt. Nach 
diesem Allen hat wohl Bernstein Recht, wenn er behauptet, 
dass v. GrÄärE dem Gebrauche dieses Werkzeuges, wenigstens 
zum "Theil, die 80 glücklichen Resultate seiner Steinschnitte
	        
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