{V. Materia medica und Toxikologie, 221
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e-ter Verschlimmerung des Leidens auch: die lokale Einwirkung
wieder heftiger wird. Schon nach einigen Tagen bessert sich
das Aussehen der Geschwüre auffallend, so dass es mitunter der
Klugheit gemäss ist, wenn die innere Krankheit nicht Schritt hält,
die äusseren Mittel auf die Seite zu stellen. Die Wirkungen
der allgemeinen Jodbäder sind‘ im Allgemeinen dieselben, als
die nach der äusserlichen örtlichen Anwendung, nur weit energi-
scher, wovon der Grund der vereinten Wirkung des Wassers
und der Wärme auf die Haut beizumessen ist. Zu starke Dosen
in Bädern angewendet bewirken topische Entzündungen und selbst
fieberhafte Zufälle, was’besonders, und in weit intensiverem Grade,
der Fall ist, wenn die Jod-Tinctur benutzt wird. Gleich nach dem
Kingiessen derselben in das warme Bad steigen violette Dämpfe
auf, durch die sogar bei den Umstehenden eine Art Jod-'Lrun-
kenheit und mehrere Affectionen der Athmungsorgane erzeugt
werden. Selbst wenn die Bäder mit nicht vorher in Alkohol
gelöster Jodine bereitet waren, ist es der Vorsicht gemäss, das
Badezimmer jedesmal zu lüften, und die Wannen nicht von an-
dern Kranken benutzen zu lassen. Unter dem 3. Abschnitte, in
welchem einige: allgemeine Bemerkungen über Scrophelsucht und
Jodine angeführt werden, macht der Verf. auf das Hanpterfor-
derniss einer guten und schnellen Cur, auf eine richtige Diagnose
aufmerksam und erörtert sodann, mit Weglassung des Bekann-
ten, die wenigen Momente, welche etwa zur Feststellung der-
selben etwas beizutragen vermögen. Man legt bei en Scro-
phein, die, wie zwar längst anerkannt , meist anerzeugt und an-
geboren sind, doch zu wenig Werth auf diesen Punkt. Ausser-
dem tragen zur Diagnose die Zeichen an der kranken Person
selbst bei, Vorstechend ist eine normwidrige "Entwickelung- des
Körpers, kleine, lichtscheue, thränende Augen, deren Lider oft
von Gerstenkörnern heimgesucht werden, hartnäckige Frostbeu-
len, einseitige, periodische, heftige Kopfschmerzen, die sich durch
Bewegung verschlimmern, mitunter gleichzeitige Taubheit oder Am-
blyopie, ein eigenes, der Geistesstörung ähnelndes Wesen, das
sich indess oft plötzlich beim Eintritte eines Schnupfens oder
einer andern Krankheit verliert, und endlich eine plötzlich. be-
fallende ‚Ermattung, die durch Ruhe im Bette vermehrt wird,
den Schlaf hindert, und wonach unwilikührliche Bewegungen,
ähnlich denen beim Veitstanze, eintreten. Nicht im Frühjahre
allein, sondern nicht selten erfolgt auch eine erneuerte Erschei-
aung oder Verschlimmerung in monatlichen Fristen, worauf man
besonders beim weiblichen Geschlechte zu achten hat. Manche,
die in späteren Jahren an diesem oder jenem scrophulösen Sym-
ptome leiden, waren in der Jugend ziemlich oder ganz von Secro-
phelsucht frei; meistens brachte dann eine acute Krankheit, an-
statt sich . vollständig zu entscheiden, die latente scrophulöse
biathese zum . Erwachen. Was der Verf. über die Indicationen
beibringt, ist, wie er selbst sagt, mehr negativ; er und LucoL