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IN. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 211
ergab: 1) in dem linken Nierenkelche einen denselben gänzlich
verschliessenden Stein. 2) Die Niere selbst war um das Dop-
pelte vergrössert, enthielt gar keinen Urin und war über-
mässig mit Fett bewachsen. 3) Die rechte Niere nebst dem
Harnlieiter fehlte völlig, und statt der ersteren fand sich eine
wallnussgrosse Hydatide vor. 4) Die Leber war mittelst eines
über den Magen hinlaufenden Fortsatzes mit der Milz ver-
bunden. Sämmtliche Organe waren übrigens gesund, 5) Das
Herz vergrössert, die Wände verdünnt, die hintere Kammer er-
weitert, sonst gesund. Sowie sich aus der Obduction die Urin-
verhaltung, die frühere zerrende Empfindung im linken Hypo-
chondrium und die allgemeinen Beängstigungen deutlich erklären
liessen, so erscheint als eine physiologische Merkwürdigkeit,
dass die linke, gesunde Niere olıne Urinabsonderung war, und
trotz dem die Schweisse und Stühle einen starken urinösen Ge-
ruch hatten. [Rust’s Magazin, Bd. 37, Hft. 1.) (H—r.)
179. Beobachtungen über einige wenig bekannte
Erscheinungen, welche der Kropf in den Tropen, in
den Ebenen und auf dem Rücken der Andes darbie-
tet; von ALEX. v. HumsoLor. Wenn man in Europa den Kropf
am häufigsten in feuchten, engen, zur Sommerzeit heissen Thä-
lern, bei stets stagnirender Luft besonders häufig antrifft, und
daher annimmt, das beste Vorbauungsmittel gegen denselben
bestehe darin, dass man die Individuen schen im zartesten Alter
in höher gelegene Gebirgsgegenden verpflanzt, wo es weniger
heiss ist, und die Winde fortwährend freien Zutritt haben: so
ist es gewiss höchst auffallend, dass die kalten Regionen der
hohen Cordilleras von Neu-Granada und Quito ebenfalls sehr
häufige derartige pathologische Erscheinungen darbieten.! Es
kommen zwar in den niedern und heissen Gegenden von Neu-
Granada, in der Ebene des Rio Magdalena eine Menge scheuss-
licher Kröpfe vor, allein weit häufiger sind die Kropfkranken
in dem höhern Verlaufe des Flusses, wo Trockenheit und Winde
herrschen, und umgekehrt ist in dem ganzen Thale des Rio
Cauca, dessen Richtung mit der des Magdalenenstromes parallel
läuft, die Kropfkrankheit ganz unbekannt. Wenn man das Was-
ser vergleicht, welches die dortigen Kropfkranken trinken, 80
kann man ebenso wenig den chemischen Eigenschaften als der
Temperatur desselben diesen Einfluss zuschreiben. Die Ursachen
hiervon sowohl, als von dem Fortrücken der Kropfkrankheit aus den
niederen zu höheren Punkten der Cordilleras sind aber noch im
Dunkeln, doch dürften vielleicht 2 sich daselbst aufhaltende
französische Gelehrte, BovussıineauLT und Rovuıy, hierüber einige
Aufklärungen verschaffen. Die kupferfarbenen Eingeborenen sind
last frei von der Krankheit. Volksglaube ist, dass die Kropf-
kranken, welche von der Gebirgsebene um Villa-Ricca herab in
das heisse Thal des Rio- San -Francisco steigen, den Kropf ver-
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