81
IV. Medicin im Allgemeinen.
62, an der Hundswuth 2, durch Selbstmord 4, durch fremde
Hand 1, durch Zufall 26 und die übrigen an gewöhnlichen
Krankheiten. Die herrschendsten Uebel waren katarrhalisch- und
gastrisch-nervöse Fieber, rheumatisch -katarrhalische Augenent-
zündungen, Friesel- und Wechselfieber, Scharlach, Pocken, Ma-
sern u. 8. w. Die Thierkrankheiten waren die gewöhnlichen.
Im ganzen Kreise ist bloss eine einzige Heilanstalt zu Rakonitz,
welcher der Dr. Duras vorsteht. Im J. 1825 wurden daselbst 64
Individuen behandelt, von denen 59 geheilt, 3 ungeheilt entlassen
wurden, und 2 in der Behandlung verblieben. Vaccinirt wurden
9794 Kinder. Bei 166 kamen unächte und bei 112 gar keine
Pocken. Die sämmtlichen Sanitätsindividuen beliefen sich auf
191 Köpfe. Auf einen Arzt kommen 55,676 Bewohner, ‚auf ei-
nen Wundarzt 5194 , anf eine Apotheke 23,004, auf eine Heb-
amme 1073 Einwohner. 3) Beschreibung des Kaurzimer Krei-
ses, Er ist bloss im westlichen Theile bergig, übrigens reich
an Wasser, welches ihm die Elbe, Moldau, Iser, Sazawa und
viele Bäche zuführen. Das Klima ist gemässigt, der Boden
Fruchtbar, die Zahl der Bewohner ist 182,159 , welche in 25
Städten, 16 Marktfiecken und 680 Dörfern wohnen. Auf einer
Quadratmeile leben 3503. Das J. 1825 zählt 1417 Ehen, 8236
Geburten und 4993 Sterbefälle. 938 Kinder sind ausser der Ehe
und 162 todt geboren, Der März zählte die meisten, der Octo-
ber die wenigsten Geburten. Unter den Gestorbenen waren
1841 bis zum ersten Lebensjahre und 33 über 100 Jahre. An
Menschenpocken waren 2, durch Selbstmord % und durch Un-
glücksfätle 3% gestorben. Die Wechselfieber sind hier ende-
misch; die epidemischen Uebel: Pocken, Scharlach, Masern,
wie anch die Viehseuchen, waren unbedeutend. Heilanstalten
giebt es in diesem Kreise nicht. Vaceinirt wurden 7385, von
denen 160 Impflinge unächte und 300 gar keine Pocken beka-
men. Der Kreis zählt 277% Sanitätspersonen. Auf einen Arzt
kommen 61,130 Menschen, anf einen Wundarzt 1,342, auf eine
Apotheke 36,452, auf eine Hebamme 489. 4) Beschreibung des
Bidschower Kreises, 467 Quadratmeilen gross, im Norden ge-
birgig, übrigens flach und eben. Die Elbe, Iser, Aupa, Lom-
nitz, Queiess, Pantsche, der Zacken und viele Bäche versorgen
ihn reichlich mit Wasser. Das Klima ist bloss in den Gebirgen
sehr unfreundlich, raubh und kalt, übrigens aber mild. So un-
fruchtbar der Boden zwischen den Bergen ist, so vielfältig trägt
er in den Ebenen Früchte. Ackerbau und Viehzucht sind die
Hauptbeschäftigungen der Bewohner, die .sich auf 238,417 be-
laufen und in 9 Städten, 19 Flecken und 611 Dörfern wohnen.
Das J. 1825 zählte 2056 Trauungen, 10,060 Geburten und 6034
Sterbefälle. 998 Kinder waren ausserehelieh, 123 todt zur Welt
gekommen. Die meisten Geburten fielen in den Januar, die we-
nigsten in den Juli. Unter den Gestorbenen waren 2464 Kin-
der bis zum ersten Lebensjahre. 2°“ von 65 —100 J. und 6
Pe
be,
Se’
me
ze)
aa
be:
He
x8
Ki
0}
mM“
au
Be
Ar
V]
n]
03
ra
BR.
V
11
Er
31
14
N