Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

Il. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 169 
i48. Behandlung der in Folge einer acuten Go- 
norrhöe entstandenen Hodengeschwulst. Wenn nach 
unterdrücktem Ausflusse die Hoden schmerzhaft werden und 
anschwellen, so ist‘ nach Duruyrren besonders für Ruhe im 
Bette und für karge Diät zu sorgen. MNächstdem werden 10 — 
20 Blutegel an die Testikel gesetzt. Wenn die Egel abgefallen 
sind, hüllt man die Hoden in erweichende Umschläge ein. Hat 
sich nach 1—2 Tagen die Geschwulst nicht völlig zertheilt, so 
wiederholt man die Anseizung von Blutegeln und giebt einige 
Tage nachher ein Abführmittel. Auf diese Weise gelingt es 
meist, die Geschwulst zu heben; und bei diesem Verfahren bleibt 
nicht die sonst so häufige und gefährliche Neigung des Testikels 
zur Entartung zurück. [v. Froriep’s Notizen, Nr. 690.] (K—e.) 
. 149. Ueber die syphilitischen Knoten der Ober- 
haut und über die der Nase insbesondere; von Prof. 
Dr. Ausers zu Bonn. Da A. nach dem Erscheinen seines Wer- 
kes über die syphilitischen Hautkraukheiten (Summar. 1832; 
Bd. 1, Hft. VI, S. 8338 — 346) nicht allein mehrere Fälle von 
syphilitischen Knoten .—- zu: deren gründlicher Erforschung 
kaum die ersten Schritte geschehen sind — sondern auch noch 
eine besondere, in jenem Werke nur dem Namen nach ange- 
führte Form beobachtet hat, so giebt er hier den Abschnitt 
über diese Knoten aus der ‚erwähnten Schrift verbessert und 
vermehrt. — Die syphilitischen Tuberkeln sind nach ihm harte, 
fest umgränzte, tief einsitzende Erhabenheiten der Haut, die 
sich auf. ihrer Oberfläche bald abschuppen, bald in Kiterung 
übergehen und in Gruppen oder einzeln sich mehr oder weniger 
über den Körper verbreiten. Die besondere, ihre harte Basis 
umgebende Röthe, die gleichzeitige Gegenwart von Papeln und 
eine oft Jahre lange Dauer beurkunden näher die eigene Natur 
dieses Ausschlages. Bisweilen zeigen sich auch noch die halb- 
kugeligen, platten oder äusserst kegelförmigen Tuberkein auf 
kupferrother: Fläche ‚als der Hautentartung aus syphilitischen 
Ursachen eigenthümlieh. Die Röthe derselben hängt von Ent- 
zündung ab, die dem geringsten Reize folgt und sehr leicht in 
Verschwärung übergeht, weshalb man. fast zu gleicher Zeit an 
einzelnen Stellen Geschwüre der Haut sieht, die beträchtlich 
tief und rund sind und sich bisweilen in schuppenförmiger Win- 
dung durch die Haut ziehen. Die Ränder sind stets hart und 
wie abgeschnitten, und der grauliche Grund sondert wenig Eiter 
ab, das zuweilen dem Ichor ähnlich ist, zu grauen oder schwar- 
zen, dicken Krusten zusammenklebt und zum Theil die Ge- 
schwüre bedeckt; zugleich ist die Haut in der Umgebung in 
viele Runzel zusammengezogen, oder die Krusten lagern sich 
über einzelne gesunde Hautstellen, Diese Tuberkeln können 
überall zum Vorschein kommen, und man hat bisweilen die ganze 
Überfläche des Körpers von‘ ihnen bedeckt gesehen. Am häu- 
Hgsten kommen sie .im..Gesichte, an der Nase und an den Mund-
	        
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