Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

{I. Pathologie , Therapie und medicinische Klinik. 145 
riep’s Notizen, Nr. 407, nach Journ. complem. Tom, XLI, 
cah. 162.] (K— e.) 
118. Aneurysmen des 4rcus aortae; von FLANDIN. 
Bei einer S7jährigen Frau zeigte sich eine wenig erhabene Ge- 
schwulst, 15 Linien unter dem rechten Schlüsselbeine und nahe 
an dem äussern Rande des Brustbeines, mit einer runden Basis, 
nicht veränderter Haut und deutlich sicht- und hörbaren Pal- 
sationen. Das Stethoscop liess nicht das einfache Rauschen, das 
lie Aneurysmen charakterisiren soll, bemerken, sondern zwei 
sehr deutliche Laute, von denen der erste stark, sausend war, 
der zweite, schwächere und hellere dem Geräusche glich, 
das ein in eine Flüssigkeit fallender Tropfen Wasser hervor- 
bringt. Die Kranke starb asphyktisch. Section. An der 
Aorta, 2 Zoll von ihrem Ursprunge, eine halb sphärische Ge- 
schwulst von der Grösse eines Spielballes, aussen mit mehrercu 
Hervorragungen, innen glatt, mit weisslichen Flecken. Ausser- 
dem noch 3 kleine, nussgrosse Aneurysmen an dem durchaus 
erweiterten Arcus aortae. Kin fünftes Aneurysma (wie gross?) 
an der Arteria anonyma. Der doppelte Laut, den man durch 
das Stethoscop vernahm, rührte, nach F.’s Meinung, wahr- 
scheinlich von der Vervielfältigung der aneurysmatischen Ge- 
schwülste her. [Aus der Revue medicale, Mai 1831, in Ger- 
son’s und Julius’s Magazin, Jan. Febr. 1832.] (H—1\1.) 
119. Herzkrankheiten; von ELL1OTSoNn. Der Verf. 
theilt zuerst einige Bemerkungen über den diagnostischen Werth 
der Töne mit, die wir bei Herzkrankheiten wahrnehmen. Eine 
einfache, wenn auch sehr beträchtliche Verstärkung des Herz- 
schlages ist im Allgemeinen kein Zeichen, dass organische Herz- 
fehler vorhanden sind; nicht zu selten finden wir auch einen 
regelmässigen Herzschlag bei wirklichen organischen Fehlern, 
z. B. bei Verknöcherungen in den Kranzarterien, Ferner kann 
man auf Abwesenheit organischer Veränderungen schliessen, wenn 
der Herzschlag sich nicht weit über seine natürliche Gränze er- 
streckt, wenn er nicht ganz fehlt, wenn er nicht schwächer, als 
natürlich, nicht blasend, rasselnd, rauschend ist. Auschwellung 
der untern Extremitäten, die sich zu Herzklopfen gesellt, ist 
kein Beweis für organische Herzfehler, sie findet sich aber im- 
mer (?) bei Entzündung des Herzens und des Herzbentels. Der 
blasende Ton ist zwar sehr oft ein Zeichen organischer Fehler 
an den Herzöffnungen, an den Valveln, doch kommt er auch 
ohne Structurveränderungen vor. ELLIOTSON entdeckte ihn bei 
mehreren Personen, wenn sie sich niederlegten; er verschwand, 
so bald sie sich aufrichteten. Eine an Bauchwassersucht leidende 
Frau hatte einen blasenden Herzschlag, der wahrscheinlich da- 
durch hervorgebracht wurde, dass das durch die Wasseransamın- 
lung emporgehobene Diaphragma dem Herzen eine fehlerhafte 
Stellung gab, denn so wie das Wasser abgezapft wurde, verlor 
sich der blasende Ton, kehrte aber zurück, 60 wie sich das 
Sammarium A. Mediein. 1832. 11. 19
	        
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