1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 1383
wenig, als selten und viel geniessen zu lassen. [Gazette medi-
„A. de Paris, tom. III, Nr 25. Journ. spec. du cholera-morb.,
2 Arvr. 1832.] (1 —1.)
103. Cholera bei Geisteskranken; von KEsqUIROL.
Kinige deutsche Zeitungen (Ref. weiss nicht, welche) haben be-
hauptet, dass Geisteskranke von der Cholera verschont blieben,
allein dieser Behauptung widerspricht E.’s Erfahrung. Unter den
Kranken im Bicetre und in der Salpeiricre sind mehrere von
der Cholera ergriffen worden; in Charenton aber sind bis jetzt
noch keine Erkrankungen an dieser vorgekommen. [Gazette me-
dicale de Paris, tom. LIT, Nr. 31. Journ. spec. du choleru-morb.,
12, Mai 1832.) (H—1.)
104. Cholera und Masern. Armert hat in 3 Fällen
von Cholera, die mit Brechmitteln im Hospiiale Saint-Louis be-
handelt worden waren, einen Ausschlag beobachtet, der in
zeiner‘ Form den Masern glich und als kritisch betrachtet wer-
den konnte, da nach seinem Erscheinen die Cholerasymptome
bedeutend an Intensität abnalımen. Dieselbe Erfahrung hat A.
nicht allein im Hospitale, sondern auch, wie Dr, Vırrac, in
der Privatpraxis gemacht. [Gazette medicale de Paris, tom III,
Nr. 23. Journ. spec. du cholera-morb., 24. Avr. 1832.] (H—L.)
105. Broussaı’s Behandlung der Cholera; von J.
GuErın. Aus diesem polemischen Aufsatze, in dessen Details
wir einzugehen nicht für nöthig halten, ergiebt sich so viel, dass
B.’s prahlerische Verheissungen durchaus nicht eingetroffen und
in dessen Hospitale verhältnissmässig mehr Kranke, als in den
übrigen Anstalten, gestorben sind. [Gazette medicale de Paris,
tom. III, Nr. 26. Journ. spec. du cholera- morb., 1. Mai 1832.)
(H—1.)
106. Färbung der Knochen in der Cholera. Be-
ein erfuhr zufällig von einem Krankenwärter, dass die Zähne
der an der ‚Cholera Verstorbenen röthlich gefärbt und deshalb
für Zahnärzte nicht zu gebrauchen seyen. Er fand bei seinen
Untersuchungen diese Angabe nicht nur bestätigt, sondern auch
alle Knochen mehr oder weniger injicirt, als ob sie entzündet
zewesen wären. (Französische Journale haben diese Erscheinung
als etwas Nagelneues ausposaunt. Kein Wunder! Unsere Jour-
nalliteratur entgeht der Aufmerksamkeit französischer Aerzte wohl
gänzlich. Schon Orrto in Breslan hat eine Färbung der Kno-
chen in der Cholera gefunden. Vergl. Summar., 1832. B. L
Nr. 312.) [Gazette medicale de Paris, tom. LEI, Nr. 24. Journ.
special due choldra-morb., 3. Mai 3831.) (H—L)
107. Bluterfamilie zu Schlochau. Grossvater und
Grossmutter litten, wie Kreisphys. Dr. GRoEscHNER erfuhr, nicht
an dieser Krankheit und starben alt, auch Vater und Mutter
waren nicht von ihr befallen. Der Vater starb im rüstigen Al-
ter am, wohl durch schlechte Säfte bedingten, Brande einer
Quetschwunde , die wahnsinnige, schwächliche Mutter am Zehr-