Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

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Fl... Medicin. im. _ Agemeinen. 
s3ammerh#ngepden Ungleichheit des Verkehrs,‘ der Lebensweise, 
Nahrung, Wohnung, Vorsicht und gzeitigen und zweckmässigen 
Hülfe. Das ungünstigste Verhältniss bot die finnländische, das 
günstigste die holländische Gemeinde, Für die Nationalrussen 
ergiebt sich aus Allem das übelste Verhälteiss, da das früher 
gewonnene sonach von ı Geborenen zu 3} Gestorbenen fast bis 
zu 373 hinabsinkt.: Könnte man die höhern Stände von der un- 
tersten Classe scheiden, so würde dieses so ungünstige Sterbe- 
verhältniss besonders die letzteren- treffen. [Hecker’s litter, 
Annalen, 1832, März, S. 350—367.] - (K—e.) DE 
97%. Geschichtliche Zusammenstellung der wis- 
senschaftlichen KErörterungen über die.Cholera, 
welche den von der königl. preuss. Verwaltungs- 
behörde getroffenen früheren Maassregeln zu 
Grunde gelegt worden sind; vom Geh. Med. R. Dr. Kıva. 
Die erste amtliche Benachrichtigung des Ministeriums der Medicinal- 
angelegenheiten über die Cholera erfolgte 1824 vom Ministerium 
der auswärtigen Angelegenheiten und bestand in Mittheilung 
eines Aufsatzes des k. russ. Geschäftsträgera Dr. MAZAROWITSCH 
zu Tebriz in Persien. — Als am Schlusse des Jahres 1830 
die Seuche sich ‚nach den verschiedensten Richtungen in Buss- 
land verbreitet hatte, und die Gefahr des :Kindringens in den 
preuss. Staat weder unwahrscheinlich, noch sehr fern war, sah 
sich ‚zunächst das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 
veranlasst, eine von der Gesandtschaft zu Petersburg eingereichte 
Zusammenstellung ‚einiger Angaben über ‚die Cholera mitzuthei- 
len, aus denen hervorging, dass man in Petersburg neuerlich 
der Meinung gewerden sey, dass die Cholera auch contagiön 
wäre, und dass sie sich hinsichtlich der Ansteckung :von der 
Pest nur dadurch unterscheide, dass diese nothwendig, die Cho- 
lera aber nur meistens anstecke. KEs entstand nun im Novbr. 
18530 namentlich beim Ministerium des Innern und der Polizei 
die Frage: ob zur Verhinderung der weitern Verbreitung der 
Krankheit Quarantäne - Anstalten für rathsam zu halten wären? 
Da die bisher beim Ministerium der Medieinalangelegenheiten 
eingegangenen Nachrichten nicht von der Art waren, dass man 
mittelst derselben ein richtiges Urtheil über die Natur der 
Krankheit fällen ‚zu können glaubte, so schlug man, was auch 
genehmigt wurde, vor, die Seuche an Ort und Stelle ihres Auf- 
tretens von einsichtsvollen, mit dem Medicinalpolizeiweaen ver 
trauten Aerzten beobachten zu lassen, und sah den Reg. Medie, 
Rath Dr. ALBERS gu Gumbinnen zur Leitung einer solchen ärzt- 
lichen Commission aus, der man die Doctoren BArcuwitz, QuUINGKB 
and Dawn zuordnete, Zugleich wurde mit den wissenschaft- 
lichen Erörterungen über die Cholera unter dem Vorsitze des 
Präsidenten Rusr die wissenschaftliche Deputation für das Me- 
dicinalwesen beauftragt, zur Bearbeitung der ‚Angelegenheit in 
administrativer Hinsicht aber eine eigene Commission gehildet.
	        
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