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II. Materia medica und Toxikologie.
frage betrifft, ob sich unter den besprochenen Medicamenten
wahre Heilmittel gegen die Cholera finden, so bleibt diese noch
unentschieden, ja der Umstand, dass sich die Indier so ver-
schiedenartiger Arzneimittel bedienen, scheint sogar nicht dafür
zu sprechen. XEs muss die Beantwortung unbedingt dem Aus-
spruche der Erfahrung überlassen bleiben, nur soviel lässt sich
sagen, dass es möglich, sogar wahrscheinlich ist, dass sich uu-
ter diesen Mitteln manche als brauchbar und heilsam erweisen
dürften. [Rust’s Mugazin, Bd. 36, Hft. 3, 8. ey 8)
H—r.
7%. Die Kohle, ein Präservativ B Heilmittel
in der Cholera; von Payex. Die Kohle, eins der vorzüglich-
sten antiseptischen Mittel, scheint dem gesunden Körper durch-
aus nicht zu schaden. — In zwei in der Nähe von Paris ge-
legenen Thierkohle - Fabriken ist keiner der Arbeiter an der
Cholera erkrankt, wohl aber sind drei von den nicht in den Fa-
briken wohnenden Weibern der Arbeiter an der Cholera gestor-
ben. Darf man vielleicht dem Steinkohlendampfe die “geringe
Anzalıl der Cholerafälle in London und in England überhaupt
zuschreiben? Nach 2 blutigen Schlachten (welchen?) zwischen
den Russen und Polen soll die Cholera in Polen sogleich auf-
gehört haben. Ist diese Erscheinung der in den Pulverdämpfen
enthaltenen Kohle beizume->e- Dass Brett mit nicht ungün-
stigem Erfolge die Kohl Cholera selbst versucht habe,
ist schon (Siehe ober "ngezeigt worden. [Gazette
medicale de Paris, t Journ. spec. du cholera-
morbus, 14. Avr. 1832. + (H—L) .
48. Kohlenpulver hat anch Dr. Guenzau DE Mussy in
der Cholera "versucht. (Vergl. die vorstehende Nummer.) Kr
giebt alle 2 Stunden eine halbe Drachine, wenn die Ausleerun-
gen nach unten nach Anwendung der bekannten Mittel nicht
gewichen sind, die auch durch die Kohle nicht plötzlich, son-
dern nur allmählich aufgehoben werden. [Gazette medicale de
Paris, tom "'F Nr. 23. Journ. spec. du cholera-morb., 24,
Avr. 1532. . (H—1.)
79. Heilkr f* der wirksamen Princips der virgi-
nischen Polygalawurzel; von Foicu. Dasselbe wirkt zu-
erst auf die Fibern des Magens und secundär auf die benach-
barten Organe der Brust, wo es bei chronischen Phlegmasieen
der Schleimhaut der Lunge, durch Vermiltlung der Nerven, der
!ymphatischen und Blut-Gefässe, sich auf überraschend schnelle
Art nützlich erweisen soll. — Die virginische Polygala ist übri-
gens wohl die Polygala Senega und FoLcHt’'s wirksames Prineip
wohl mit GEHLEN’S kratzendem Senegastoll, mit GuuLix’s Sene-
gin oder dem Senegaharz Anderer identisch. [Buchner’s Repert.
f. Pharm., Bd AL, Alft. 1, nach Giornale arcadico di Roma
1830.] (K— e.)