Full text: (Bd. 2 (Jahrg. 1832) = No 9-No 16)

1L. Medicinische Physik und Chemie. 
die eigenthümliche pathologische Wechselwirkung zwischen Haut 
und Gehirn, für die besonders der widrige Geruch der Haut- 
ausdünstung hei Krankheiten des Gehirns spricht, der bisher noch 
uicht erklärt worden ist; 6) dass, wenn bei der Struciur der 
äussern Haut ein Uebergang der Aushauchungsgefässe von der 
Dermis zur Epidermis angenommen wird, doch auch noch Ge- 
fässe zur Absonderung des Rete mucosum vorhanden. seyn müse 
sen, woher z. B. die unter der Oherhant durch ein Blasenpflaster 
ergossene Flüssigkeit durch die Poren herausgeht. [{ Berl. med. 
Leit. , 1832, Nr. 14.] (K— ee.) 
II. MepDIicısyıscHE PHYSIK und CHEMIE. 
2. Ueber einige meteorologische Eigenthüm- 
lichkeiten des Sommers 1831; beobachtet zu Danzig von 
D-n-. Ein ungewöhnlich starker Höhenrauch im vorigen Som- 
mer und die eigene Röthung des Hinmels nach Untergang und 
vor Aufgang der Sonne im Herbste waren Eracheinungen, von 
welchen man auf die epidemische Constitution einen grossen 
Einfluss vermuthete, Verglich man jedoch den weiten Umfang 
dieser Erscheinungen mit den erkrankten Gegenden, so ergab 
sich, dass an vielen Orten die Cholera, während jene Erschei- 
nungen sich vorfanden , nicht ausbrach, während sie an anderen 
Orten zu. gleicher Zeit die grösste Höhe erlangte und wieder 
an anderen Orten in diesen Tagen aufhörte. — In der eigenen 
Auflösung des oben erwähnten Meteors lag einige Aehnlichkeit 
mit den Erscheinungen beim Verschwinden des Höhenrauches, 
und daher möchte vielleicht beiden eine gleiche Ursache zum 
Grunde liegen. Nirgends ist jedoch ein Einfluss auf die Ge- 
sundheit der Menschen und Thiere zu bemerken gewesen, Wohl 
aber möchte von Einwirkung des Höhenrauches eine merkwürdige 
Erscheinung an den Bäumen um Danzig herzuleiten seyn. Schon 
im August wurden die Blätter mehrerer Lindenbäume gelb, wäh“ 
rend nahe stehende noch frisch grünten. Dies Gelbwerden traf 
die Blätter nicht in bestimmter Richtung zur Weltgegend, noch 
war ein anderes Verhältniss als Ursache zu ermitteln, es traf 
sowohl einzelne, als gedrängt stehende Bäume, ja selbst an einem 
Baume fanden sich einzelne Zweige gesund, andere krank. 
Mitte Septenmbers waren viele dieser kranken Bäume und Aeste 
ganz blätterlos, während andere nahe sich befindeude noch kein 
gelbes Blatt lieferten. Die Linden gaben die meisten Kranken 
dieser Art, doch kamen sie auch unter Ahorn- und Rosskastanien- 
bäumen vor, und bei letzteren fiel das Erkranken einzelner Zweige 
besonders auf, Es scheint dies mit der angeblichen Beobachtung 
der Hindus, dass, wenn die Cholera in der. Nähe herrscht,.die 
Bambusstämme stets verfaulen und umfallen, in einiger Beziehung
	        
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