Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

Summarium des Neuesten 
en 4 aus der 
in- ud ausländischen Medicin. 
1. Januar 1832. 
MM 1. 
=. I; ANATOMIE und; PHYSIOLOGIE. 
ı. Ueber die Regeneration der Nerven von F. Tıs»e- 
Mann. Durchschnittene Nerven heilen wieder zusammen, eine T’hat- 
sache; die von vielen ältern Beobachtern, neuerdings von SwAN,, 
Dzscor und LArRBEeY bestätigt worden ist. T. schildert den gan- 
zen Hergang folgendermaassen: Die Enden eines durchschnit- 
tenen Nerven entfernen sich‘ etwas von einander, wie schon 
FonTANA und ARNEMANN beobachtet. Die Entfernung beträgt 
meistens 2 bis 6, zuweilen mehr Linien; sie ist .an grossen 
Nerven auffallender (Home, Larrer). Sie rührt nicht von der 
Elasticität der Nerven her; wie einige Physiologeh angenommen 
haben, sondern sie ist die Wirkung einer den ‚Nerven zukom- 
menden ‘organischen Kraft, der Contractilität oder Spannkraft 
der Nervenscheiden und des die Nervenbündel umgebenden und 
vereinigenden Zellstoffs. Dies erhellt daraus, dass durchschnit- 
tene todte Nerven sich nicht von einander ‚entfernen. Aus den 
Nervenscheiden “der getrennten Nervenbündel quilit meistens et- 
was Mark hervor.‘ In Folge der Reizung‘ beim Dürchschneiden 
stellt sich bald Entzündung in den Nerven ein; sie werden roth, 
dicker.‘ Die Entzündung erstreckt sich meistens 4 bis 1 Zoll von 
den Enden aus in die Nerven hinein. Am obern Ende sind Anfül- 
lüng der Gefässe, Röthung und Anschwellung bemerklicher, als 
am untern. In der Umgebung der getrennten Nerven wird ge- 
rinnbare Lymphe abgesetzt, in’der sich feine Gefässe bilden. 
Durch die Entzündung und’ den Erguss von Lymphe in die Zell- 
scheide‘ der Nerven und in den ihre Stränge und Fäden ver- 
bindenden Zellstoff wird eine Anschwellung, ein‘ Knötchen, 
Kölbchen, an den Nervenenden hervorgebracht. Das Kölbchen 
des obern Endes ist grösser, als das des untern. Solche Ner- 
venanschwellungen entstehen auch‘ in Amputationswunden (van 
Horn, T.). Die ergossene Lymphe verbindet die Nervenenden 
nach wenigen Tagen. Sie wird allmählich fester, und die Ge- 
Fässe erscheinen weniger mit Blut‘ gefüllt. Die Kölbchen rücken 
näher an einander und verschmelzen endlich. Untersucht man 
nach einiger Zeit die Anschwellung, die ARNEwAxN fälschlich 
mit einem Seirrhus verglichen, so ist sie äusserlich hell - oder 
zrau-roth, in der Mitte weiss, und es zeigen sich markige, den 
Nervenbündeln ähnliche Fäden. Die Knoten bestehen lange nach 
Summarium d. Mediein. 1832. 1.
	        
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