Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 68 
Wenn übrigens die Stettiner Aerzte, nachdem ‚dieselben ‚von 
andern Methoden verlassen. worden, sind, vom Ammonium gros- 
sen Nutzen gesehen haben. wollen, so geht dies aus den öf- 
Fentlichen Berichten über Stettin in der Staatszeitung eben nicht 
hervor, da nach diesen auch das. genannte Mittel‘ in dieser 
Stadt sich. nicht bewährt haben kann. ‚{[ Allgem. medice. Zeitung, 
1832. Nr. 5. S. 653—68.]. . (K—e.). 
58. Ueber Principien zur Heilung der Cholera. 
An Herrn Dr, Eisenmann in Würzburg vom Dr. ScHröner in 
Rostock. — Nach Eısenmann’s Ansicht soll, wie. erwähnt, das 
Choleragift sauer seyn ‚und mit Ammonium ein (cholerasaures) 
Salz bilden, und zwar weil Chlor dies Gift nicht zerstört, Säure 
die Empfänglichkeit für die Cholera steigert, und in. derselben 
freie Säure abgeschieden wird. — :Darans, dass das Chlor, das 
kräftigste . aller Ansteckungsstoffe. zerstörenden Mittel, seine 
Wirkung nicht. auch auf den Cholerastoff erstreckt, könnte wohl 
hervorgehen, dass es keinen solchen in der Wirklichkeit gäbe, 
und dass die Krankheit sich auf eine weniger sinnliche Weise 
fortpflanzte, nicht ‚aber, dass das Choleragift saurer Natur sey. 
Denn wäre auch die Kxistenz eines. Ansteckungsstoffes :erwie- 
sen, so würde dieser,. wenn er wie gewöhnliche Säuren rea- 
girte, sich: mit dem Kalk, an den das Chlor nur lose gebunden 
ist, vereinigen und also unschädlich werden ‚müssen. Da aber 
eine solche: Verbindung nicht Statt findet, so würde hieraus 
gerade auf das Gegentheil; nämlich darauf, dass der Cholera- 
stoff nicht saurer Natur sey, :zu schliessen seyn. —— Dass der 
mässige Gebrauch der Säuren die Empfänglichkeit für die Cho- 
lera steigere, ist noch nicht bewiesen. Abgesehen davon, dass 
der Essig z. B. die Circulation des Blutes im Pfortadersysteme 
beschleunigt, .die Hautausdünstung und Urinsecretion befördert, 
bei Asphyxieen von. schädlichen Dünsten ein Hauptmittel und 
auch bei der Cholera vielfach zu Dampfbädern und Waschungen 
empfohlen worden ist, müsste er nach chemischer Ansicht die 
Receptivität zum :Kali steigern und die zum sauren Ansteckungs- 
stoffe vernichten, also eher‘ nützlich seyn ‚und als Präservativ 
dienen können. —. :Was das Vorhandenseyn einer freien Säure 
in dem von Cholerakranken Ausgeleerten anlanzgt, so beweist 
auch diese nichts für die saure Beschaffenheit des Ansteckungs- 
Stoffes, da vorher ausgemacht seyn müsste, dass in dem Aus- 
geleerten das Vermögen, die Krankheit zu übertragen ,: in ho- 
hem Grade sich fände, was die Erfahrung nicht ‚bestätigt. Das 
Exanthem endlich auf der innern.Oberfläche des Darmkanals ‚ist 
hicht constatirt, und die demselben übertragene Producirung der 
sauren Flüssigkeit eine vage Behauptung. Die Thatsache übri- 
gens, dass bei der Cholera saure Stoffe ‚ausgeschieden werden, 
verdient die Aufmerksamkeit nicht, die ihr hier und da gewor- 
den ist. Sie ist nicht Folge einer unmittelbaren Einwirkung des 
sauren Ansteckungsstoffes auf die Darmsäfte oder auf das Blut
	        
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