Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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VI. Gynäkologie und Pädlatrik. 
ren ohne Fehler; die Leber ungewöhnlich gross und in ihrem 
Innern blassröthlich, in’s Gelbe spielend; in der Gallenblase 
wenig schwachgefärbte Galle; im Kopfe klebte die harte Hirn- 
haut fest an dem Schädel; alle Gefässe waren mit Blut über- 
füllt, die Gehirnmasse übrigens gesund. — Den Beschluss 
dieser Krankengeschichte machen einige Bemerkungen des 
Verf.’s über die Anwendbarkeit und Wirksamkeit verschie- 
dener ” Arzneimittel bei ganz kleinen Kindern, nämlich des 
Opiums, der Blasenpflaster, des Guajaks, des Kali, der Kly- 
stiere und Bäder, die jedoch insgesammt nichts weiter, als 
das jedem praktischen Arzte hinlänglich Bekannte enthalten, aus- 
genommen vielleicht, dass der Verf, das Guajak für ein Mittel 
hält, „welches bei Kindern Zufälle von rheumatischer Schärfe 
(Miasma rheumaticum) gründlich und dauerhaft zu heben ver- 
mag,‘ und deshalb für ganz kleine Kinder folgenden Guajac- 
eyrup zum Gebrauche vorschlägt: Br. Pulv. gumm. guajac. 3jj.4 
Spir. vin, rectif. 3%, Ag. fervent. 3jv M. et digere per diem 
et colatura deinde c. Sacch. alb. 5 4 consistent. Syrupi co- 
quatur. [Hufeland’s Journ. d. © „otlk. , Decembr, 1831.] 
Fr. 
1331. Krampf der Stimmritze bei Kran von 
H. Marsa. Zuerst werden bei diesem Uebel die Muskeln der 
Stimmritze von Krampf befallen, allmählich auch andere Mus- 
kein, vorzüglich die der Finger und Zehen ergriffen, und end- 
lich entstehen allgemeine Krämpfe. Zuweilen tritt das Uebel 
allein auf, häufiger aber ist es mit schwerem Zahnen, Ver- 
dauungsbeschwerden, Kachexie, Hydrocephalus verbunden. — 
Ein scheinbar gesundes Kind wachte des Nachts auf, schnappte 
nach Luft und erholte sich nach mehrfachen Anstrengungen und 
einer langen, sonoren Inspiration. Das Gesicht war roth, ge- 
schwollen. Dieser Anfall kehrte öfters zurück und zwar wenn 
das Kind schrie. Sonst liess sich kein krankhafter Zustand ent- 
decken. Chin. sulphur. zu } Gran alle 6 Stunden und die freie 
Luft führten bald die Genesung herbei. — In 2 andern Fällen 
bestand die ganze Krankheit nur in einem Krampfe der Stimm- 
ritze, der durch gelind tonische Mittel beseitigt wurde. — In 
einem 4. Falle kamen allgemeine Convulsionen hinzu; das Kind 
zahnte. — Ein 5. Kind sollte an Croup leiden und war nach 
dieser Ansicht ohne Erfolg behandelt worden. Ks schnappte 
während des Paroxysmus mit Mühe nach Luft, das Gesicht 
wurde blau; die Anfälle stellten sich bei der geringsten Veran- 
lassung ein und endigten mit einer sonoren Inspiration und all- 
gemeinen, den epileptischen ähnlichen Convulsionen: Die Ver- 
dauung war in Unordnung, das Aussehen des Kindes schlecht. 
Bei guter Nahrung, zweckmässiger Kleidung und dem Genusse 
der freien Luft verschwand das Uebel allmählich. — In einem 
5. Falle war die Krankheit mit einer Intermittens verbunden. 
Auch in diesem zeigte sieh der Aufenthalt in freier Luft sehr erspriess-
	        
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