VL Gynäkologie und Pädiatrik. 501
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daneben derselbe mit erwärmten Kräuterkissen aus Eichenrinden-
pulver und camphorirten, aromatischen Kräutern bedeckt. Bald
nach dem Einnehmen der genannten Mischung erfolgte ein häu-
Giger Abgang von äusserst stinkenden Excrementen, welcher
einem colliquativen Durchfalle sehr ähnlich war; der Leib wurde
mehr und mehr aufgetrieben; das Scrotum schwoll stark an;
der Knabe schrie ‚mit heiserer Stimme, winselte beständig, be-
kam heftige Anfälle von Krämpfen und verschmähte alle Nah-
rung. Es wurde jetzt verordnet: X. Pulv. vitalium Halens.
no. 3j., Essent. dulc. Halens. gtt. xv., Syr. diacod. 5j., Syr.
papav. rhoead. 3wv}j., Agq. ceras. nigr. 3x. M. und davon dem
Kranken zwei Mal nach einander alle Stunden drei 'Theelöffel voll,
und die dritte Stunde 2 "Tropfen von einer Kssent. moschi et
umbrae gegeben. Auf die Fusssohlen wurde täglich der Lig.
D.C, 84CC. einige Male eingerieben, das Scrotum unterstützt und
mit erwärmtem GouLArRd’schen Wasser fomentirt. Der Durchfall
blieb nun aus; dagegen wurde der Unterleib aufs stärkste auf-
getrieben, so dass sich die Cartilago ensiformis nach aussen in
die Höhe richtete. Wiederholte Kiystiere von ‚4sa foetid, und
Valeriana entleerten weissgraue, schmierige Klumpen und
brachten Linderung; statt des Syr. diacod. und Papav. rhoead.
wurde Syr. rosar. obiger Mischung zugesetzt, worauf sich der
Kranke sogleich besser befand. Diese Besserung aber dauerte
nicht länger als 24 Stunden, dann kehrten die Krämpfe eines
Morgens zurück, die Brust war beengt, der Athen kurz und
schnell. Auf Brust und Unterleib wurden Fomentationen von
warmer, mit Chamillen und Baldrian abgekochter Milch, und
später von einer Abkochung dieser Ingredienzen mit Wasser und
Zusatz von Acet. vini camphor. gemacht; die Gabe der Moschus-
tinctur etwas verstärkt, und die Mixtur öfterer gegeben. Allein
am Abend stellten sich die heftigsten Krämpfe ein, wodurch die
Brust bis zum KErsticken comprimirt wurde, und am folgenden
Morgen starb der Knabe an einem solchen Anfalle in der 14.
Woche seines Alters. — Die am 2, Tage nach dem Tode an-
gestellte Section ergab Folgendes: Die Haut hatte die Farbe
des weissesten Marmors; ungefähr in der Mitte des Brustbeines
sah man eine Stelle Haut von der Grösse eines Guldens,
welche bräunlich, knorpelartig,; ausgedörrt, an den unterliegen-
üen Knochen fest angewachsen und nur mit Mühe zu durch-
schneiden war (?); der Knochenbau war stark und regelmässig,
die Muskeln missfarbig und abgezehrt. Bei Eröffnung des Kör-
pers zeigte sich an der Oberfläche der Eingeweide die im Ent-
stehen begriffene Verwesung. Das Herz war durchaus blutleer;
die Lungen enthielten nur eine kleine Menge desselben. Im
Unterleibe und Kopfe waren die Gefässe strotzend von Blut;
der Magen, die dünnen, sowie die dicken Gedärme, welche
letztere noch einzelne jener schmierigen, jetzt schwarz aussehen-
den Klumpen enthielten, gesund; die Blase leer; Milz und Nie-