Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

94 
VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
leicht beendigt. —- Das scheintodte Kind wurde wieder zum 
Leben gebracht, und der Beinbruch war bis zur vierten Woche 
vollkommen und ohne Deformität geheilt. Auch die Mutter ge- 
nas bald wieder. Durch diese beiden Fälle werden die früher 
von Denman und Hayn mitgetheilten merkwürdigen Geburts- 
geschichten, die so mannigfache Zweifel erregten, bestätigt. 
D’ÜUTREPONT sucht mit Hayn und ÖFsSTERLEN die nächste Ur- 
sache der Selbstwendung ausschliesslich in der Thätigkeit der 
Gebärmutter und deren Wirkung auf die Lage der Frucht. Die 
rein mechanischen Gesetze haben durchaus keinen Antheil daran. 
ÖESTERLEN stellt zugleich die wichtigen Sätze auf: 1) mehr als 
2 aller schweren und regelwidrigen Geburten haben ihren näch- 
sten Grund in einer Adynamie, einer abnormen Irritabilität und 
Contractilität der Gebärmutter und der daher rührenden un- 
regelmässigen, bald allgemeinen, bald partiellen, bald zu schwa- 
chen, den Polaritätsgesetzen widersprechenden und dieselben 
ahändernden Zusammenziehungen derseiben. 2) Gastrische 
Reize sind die häufigsten und vorzüglichsten Gelegenheitsur- 
sachen dieser Abnormität in der Dynamik der Gebärmutter. 
Die Geburtsthätigkeit muss daher in diesen Fällen regulirt wer- 
den, was schon Wıeanp in so grosser Ausdehnung und mit aus- 
gezeichnetem Erfolge in seiner sogenannten medieinischen oder 
dynamischen Geburtshülfe gelehrt und ausgeübt hat. — Das 
Leben der Frucht, das durch diesen Krampf so sehr gefährdet 
wird, erheischt besondere Rücksicht; wo aber jener Widerstand 
nicht bald zu überwinden ist, da muss von allen weiteren ge- 
waltsamen Versuchen, die Geburt durch Kunsthülfe zu beendi- 
gen, abgestanden worden, um nicht das Leben der Mutter un- 
vermeidlicher Gefahr‘ auszusetzen, obwohl der Tod der Frucht 
als Folge dieser nothwendiggeen Verzögerung der Beendigung der 
Geburt zu erwarten steht. — Anders verhält es sich, wo, wie 
namentlich bei hysterischen Subjecten, das Geburtsgeschäft selbst 
die alleinige Ursache des Krampfes abgiebt und das Ei gleich- 
sam als traumatischer Reiz zu wirken scheint, mit dessen Ent- 
Fernung auch zugleich das Uebel ganz beseitigt wird. Hier muss 
man frühzeitig versuchen, die Geburt durch ein angemessenes 
Kunstverfahren zu beendigen, wodurch allein Mutter und Kind 
gerettet werden können. [Gemeins. d. Zeitschr. f. Geburtsk., 
Bd. VIT, Heft 2.} (L—t.) 
427. Ueber die Perforation mit Trepanen, von 
Dr. Hayvnw, Prof. d. Medice. und Geburtsh. in Königsberg, mit 
1 Kpft. Nachdem WecHsungG im J. 175% das erste, wiewohl 
sehr unvollkommene , trepanförmige Perforatorium erfunden, ga- 
ben in späterer Zeit AsSsArLInı, Jörg, Rızcrke, Messe und KıLIAn 
dergleichen mehr oder weniger mangelhafte und unvollkommene 
Instrumente an; ausser Jöre und einigen seiner Schüler bediente 
sich Niemand der trepanen-, sondern durchgehends nur der 
scheerenförmigen Perforatoerien, Es verdienen aber jene Intru- 
me 
we 
Vo 
ter 
das 
kn‘ 
du: 
Ko 
licl 
lee 
Tı 
tt 
V. 
In 
m: 
Ve 
x 
de 
+} 
WW 
nis 
8ı 
| 
Hı 
te 
8 
3} 
Fr 
N
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.