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VI. Gynäkologie und Pädiatrik.
leicht beendigt. —- Das scheintodte Kind wurde wieder zum
Leben gebracht, und der Beinbruch war bis zur vierten Woche
vollkommen und ohne Deformität geheilt. Auch die Mutter ge-
nas bald wieder. Durch diese beiden Fälle werden die früher
von Denman und Hayn mitgetheilten merkwürdigen Geburts-
geschichten, die so mannigfache Zweifel erregten, bestätigt.
D’ÜUTREPONT sucht mit Hayn und ÖFsSTERLEN die nächste Ur-
sache der Selbstwendung ausschliesslich in der Thätigkeit der
Gebärmutter und deren Wirkung auf die Lage der Frucht. Die
rein mechanischen Gesetze haben durchaus keinen Antheil daran.
ÖESTERLEN stellt zugleich die wichtigen Sätze auf: 1) mehr als
2 aller schweren und regelwidrigen Geburten haben ihren näch-
sten Grund in einer Adynamie, einer abnormen Irritabilität und
Contractilität der Gebärmutter und der daher rührenden un-
regelmässigen, bald allgemeinen, bald partiellen, bald zu schwa-
chen, den Polaritätsgesetzen widersprechenden und dieselben
ahändernden Zusammenziehungen derseiben. 2) Gastrische
Reize sind die häufigsten und vorzüglichsten Gelegenheitsur-
sachen dieser Abnormität in der Dynamik der Gebärmutter.
Die Geburtsthätigkeit muss daher in diesen Fällen regulirt wer-
den, was schon Wıeanp in so grosser Ausdehnung und mit aus-
gezeichnetem Erfolge in seiner sogenannten medieinischen oder
dynamischen Geburtshülfe gelehrt und ausgeübt hat. — Das
Leben der Frucht, das durch diesen Krampf so sehr gefährdet
wird, erheischt besondere Rücksicht; wo aber jener Widerstand
nicht bald zu überwinden ist, da muss von allen weiteren ge-
waltsamen Versuchen, die Geburt durch Kunsthülfe zu beendi-
gen, abgestanden worden, um nicht das Leben der Mutter un-
vermeidlicher Gefahr‘ auszusetzen, obwohl der Tod der Frucht
als Folge dieser nothwendiggeen Verzögerung der Beendigung der
Geburt zu erwarten steht. — Anders verhält es sich, wo, wie
namentlich bei hysterischen Subjecten, das Geburtsgeschäft selbst
die alleinige Ursache des Krampfes abgiebt und das Ei gleich-
sam als traumatischer Reiz zu wirken scheint, mit dessen Ent-
Fernung auch zugleich das Uebel ganz beseitigt wird. Hier muss
man frühzeitig versuchen, die Geburt durch ein angemessenes
Kunstverfahren zu beendigen, wodurch allein Mutter und Kind
gerettet werden können. [Gemeins. d. Zeitschr. f. Geburtsk.,
Bd. VIT, Heft 2.} (L—t.)
427. Ueber die Perforation mit Trepanen, von
Dr. Hayvnw, Prof. d. Medice. und Geburtsh. in Königsberg, mit
1 Kpft. Nachdem WecHsungG im J. 175% das erste, wiewohl
sehr unvollkommene , trepanförmige Perforatorium erfunden, ga-
ben in späterer Zeit AsSsArLInı, Jörg, Rızcrke, Messe und KıLIAn
dergleichen mehr oder weniger mangelhafte und unvollkommene
Instrumente an; ausser Jöre und einigen seiner Schüler bediente
sich Niemand der trepanen-, sondern durchgehends nur der
scheerenförmigen Perforatoerien, Es verdienen aber jene Intru-
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