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VI. Gynäkologie und Pädiatrik.
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zontrahirt hatte. Nach Anwendung eines Decoctum malvae in
Dampfform fand M. den linken Arm gänzlich vorgefallenz ein
Versuch die Wendung nach angelegter Schlinge zu machen, blieb
fruchtlos, da er wegen des Krampfes des Muttermundes nur bis
zum - Schultergelenke kommen konnte; ebenso vergeblich blieb
dessen Wiederholung während der nach einem Aderlasse von
14 —16 Unzen eingetretenen Ohnmacht; der Arm wurde dunkel-
braun und schwoll beträchtlich an; ein Bad konnte nicht zu-
gerichtet werden. Nach fortgesetzer Anwendung von erweichen-
den Umschlägen und Räucherungen versuchte M. nach $ Stunden
unter neuem Beistande des berühmten Geburtshelfers Hr. Ca-
RYADE die Wendung nochmals vergeblich. Sie suchten die Ur-
sache des Hindernisses in Krampf, da sich weder Entzündung
noch Verhärtung wahrnehmen liessen; der Aderlass wurde jedoch
ohne Erfolg wiederholt, die Ueberschläge während der ganzen
Nacht fortgesetzt und als die Geburtshelfer am andern Tage
wieder kamen, befand sich der Steiss des Kindes am Becken-
ausgange, und heftige Wehen trieben bald eine grosse und todte
Frucht ohne weiteren Abfluss von Fruchtwasser aus. Den 8.
Tag nach der Geburt starb die Frau an einer Bauchfellent-
zündung. — Einen nicht minder wichtigen Fall von doppelter
Selbstwendung erzählt OpsTERLEN (Heidelb. klin, Annalen 1830,
Bd. 15, Hft. 3, S. 33%.): Bei gutem Becken fand man den
Kopf mit bedeutender Geschwulst in der ersten Kopflage vor-
liegend; ein vorhandener krampfhafter Zustand verzögerte, ob-
wohl er zweckmässig behandelt ward, die Geburt; später fand
man das Gesicht vorliegend und tief in das Becken eingetreten ;
die Wehen hörten auf und die Kreisende klagte über heftige
Schmerzen im Kreuze und Unterleibe; Versuche, die Lage des
Kopfes mittelst des Hebels und der Finger zu verbessern, waren
fruchtlos; die BrünnıngBausen’sche Zange glitt ab, und jetzt
fand man die Stirn gegen die linke Kreuz- und Darmbeinver-
bindung gerichtet und das Kinn tief in der Beckenhöhle. Wieder-
holte Versuche, die Lage des Kopfes zu verbessern. Mit Hülfe
der kleinen SueLme’schen Zange wurde der Kopf so weit herab-
gebracht, dass Mund und Nase des Kindes deutlich mit dem
Zeigefinger gefühlt ‘werden konnten. Da die Zange jetzt aber-
mals abglitt, spürte die Kreisende eine Empfindung im Leibe,
als wäre sie entbunden worden; nach einiger Ruhe fand man
die linke Hüfte sammt der Nabelschnur vorliegend; die vordere
Muttermundlippe war krampfhaft und sehr fest um das
Kind zusammengeschnürt, Es wurden innerlich und äusserlich
kranıpfstillende Mittel angewendet. Nach 2 Stunden fand man
die Nabelschnur vorgefallen und nur noch schwach pulsirend; um
das Kind zu retten versuchte man daher die Wendung, wobei
wegen der grossen Hindernisse ein Oberschenkel des Kindes
zerbrochen wurde. Die Kreisende hatte selbst das Krachen ge-
hört. Jetzt liess der Krampf plötzlich nach, und die Geburt wurde