Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
durch sie in Misscredit gekommen ist. Sie ist sehr stark, darf 
daher nur vorsichtig und Anfangs nur in geringer Dosis ge- 
braucht werden. LıisrrRanc versetzt Anfangs 1 Theil derselben 
mit 3 Theilen Cerat, dann bloss mit 2 Theilen, hierauf mit 1 
Theile, bis er endlich das einfache Mittel benutzt. Treten Zu- 
Fälle von Reizung und Entzündung während dieser Cur ein, ‚so 
muss sie ausgesetzt und gegen die Zufälle das nöthige Verfah- 
ren eingeleitet werden. LiIsrrAnc ist mit dieser Heilart in 
der Pitie sehr glücklich gewesen, wie eine Menge Fälle bewei- 
sen. [Gazette medicale de Paris, Tom. II, Nr. 31.) (H—1.) 
VI. GYNÄKOLOGIE und 
7” ÄDIATRIK. 
1253. Retroversio der schwangern Gebärmutter; 
von Dr. PaArenTt in Beaune. Die Alten haben wohl die retfrov. 
ut. nicht genau gekannt. Den Portugiesen RooDERIcus DE CASTRO 
hält der Verf. für den Schriftsteller, der zuerst deutlich von 
diesem Uebel gesprochen habe. Der Verf. hat öfters Gelegen- 
heit gehabt, dasselbe zu beobachten, und theilt folgende Fälle 
mit: 1) Eine 39jährige Frau, Mutter zweier Kinder, an weis- 
sem Flusse leidend, hatte früher nie eine Ortsveränderung des 
Uterus gespürt, als sie im 3. Monate einer 3. Schwangerschaft, 
in der Nacht vom 4. bis 5. März 1826, plötzlich ein völliges 
Unvermögen zu uriniren empfand, das gegen Morgen verschwand 
and nur einige leichte, unbestimmte Schmerzen zurückliess. 14 
Tage später hob sie eine schwere Last, ohne unmittelbar auf 
diese Anstrengung irgend einen Zufall zu verspüren, aber in der 
nächsten Nacht wachte sie wie gewöhnlich auf, knieete auf das 
Bett, um zu uriniren, konnte aber den Urin nur tropfenweise 
entleeren. Sie legte sich nieder und empfand kurze Zeit nach- 
her vage Schmerzen in der Lumbargegend, die bald zunahmen 
und sich nach der regio hypogastrica erstreckten. Am folgen- 
den Tage nehmen die Schmerzen immer zu, kein Tropfen Urin, 
kein Stuhl wird entleert. Die Kranke empfindet in der Tiefe 
des Beckens nach dem Anus zu das Gefühl eines Gewichtes. 
Eine Hebamme, die gerufen wird, vermuthet einen bevorstehen- 
den Abortus; sie kann bei der Exploration den Mutterhals nicht 
erreichen. Dieser Zustand dauert 5 Tage an, nur gehen in den 
letzten Tagen einige Tropfen Urin während. des Touchirens ab. 
P. fand die Kranke am 5. Tage in folgendem Zustande: Em- 
pfindlichkeit, beträchtliche Spannung des Leibes, Meteorismus, 
kurzer Athem, heftige, häufige, austreibende Schmerzen, gänz- 
liche Hemmung der Urin- und Stuhlausleerungen, Durst, schnel- 
ler Puls, Schlaflosigkeit, Unruhe. Bei Touchiren entdeckte der 
Finger gleich am Eingange der Scheide an der hintern Wand 
derselben einen Vorsprung und über diesem eine beträchtliche 
Geschwulst, die von der hintern ‚Wand der Scheide ganz be- 
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