Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

HH IV. Materia medica und Toxikologie. 
Blasenpflastern besetzt wird. Ist die Krankheit heftiger, wider- 
spenstiger, mit Fieber und Kopfschmerz verbunden und der Pa- 
tient kräftiger Constitution, so wird ein Aderlass gemacht und 
zugleich das Morphium innerlich in Pillenform angewendet. [Ga- 
zette medicale de Paris, tom. III, Nro. %, aus den Archives 
de medec., Dec. 1831 und Janv. 1832.] (H—L.) 
410. Anwendung des Morphin-Acetats in ver- 
schiedenen Krankheiten. Banrnsıer giebt dasselbe zu 
11} Gran täglich bei Neuralgieen, mehreren Affectionen des 
Uterus, Pyrosis u. s. w., nachdem er vorher Riciniusöl hat 
nehmen lassen. Folgt Besserung, so steigt er bis zu 2 Granen, 
Bei Unterleibsverhärtungen , verhärteten Geschwülsten und be- 
schwerlicher Menstruation giebt er das Mittel in Pillen und 
zwar mit Erfolg. [Buchner’s Repert. für die Pharmavcie, 39. 
Bds. 2. Hft., nach Journ. de Chim. medie., VII, 427%.) 
K-—e. 
411. Schnelle Heilung der  Bicikolik ci Cro- 
tonöl. Ein 55jähriger Arbeiter in einer chemischen Fabrik 
wurde, zum dritten Male an Bleikolik leidend, am 5. Tage der 
alle Symptome der Bleikolik zeigeuden Krankheit in das Höpi- 
tal de la Pitie aufgenommen. Er erhielt 2 Pillen mit einem 
Viertelstropfen Crotonöl, welche keinen Stuhlgang, sondern nar 
ein Brennen im Halse und der Oberbauchgegend bewirkten. 
Den nächsten Tag aber folgten auf einen Tropfen des Oeles 
reichliche Anusleerungen, die Schmerzen hörten auf, und man 
konnte den Kranken sehr bald geheilt entlassen. Vier andere 
an Bleikolik Leidende wurden auf gleiche Weise hergestellt, 
[z. Froriep’s Notizen, Nro. 106, nach Bullet. de Therapeut.] 
(K— e.) 
412. Blasenpflaster gegen frische Hydrocelen 
hat auch Lısrranc in der Prtie, wie Boyer berichtet, nach Vor- 
rang der Engländer versucht. — Die Geschwulst wird mit dem 
Pflaster bedeckt: und die Suppuration längere Zeit unterhalten. 
In dem 1. Falle brachte eine vierwöchentliche Behandlung keine 
Besserung zuwege, und der Kranke klagte fortwährend über 
Schmerzen. In dem 2. Falle wurden nach den ersten 8 Tagen 
der Behandlung die Schmerzen so heftig, dass sich ein fieber- 
hafter Zustand ausbildete, weshalb denn auch der Versuch auf- 
gegeben werden musste. Merkwürdig war es, dass in beiden 
Fällen die eiternden Stellen einen beinahe gangränösen Geruch 
verbreiteten und bei einem gewöhnlichen Verbande mit Cerat in 
8 Tagen nicht heilen wollten, weshalb Lisrranc eine gefensterte, 
mit Cerat bestrichene Compresse auflegte und auf diese mit 
einer Chlornatrumsolution befeuchtete Charpie brachte, worauf 
in 2% Tagen die Heilung erfolgte. Das Chlornatrum auf die an- 
gegebene Art angewendet ist ein herrliches Mittel gegen die 
nach Vesicatorien bei Reconvalescenten von nervösen Fiebern 
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