VI. Thierheilkunde.
ver. — Bei neugeborenen Kälbern sah man im Mai und Juni
mehrmals Entzündung der Nabelgefässe, besonders der Nabel-
schlagadern, die meist glücklich geheilt wurde, und die wohl
auf Rechnung der epizootischen Constitution zu bringen war,
da diese venöse Entzündungen begünstigte. Bei einer Kuh kam
nach schwerer Geburt brandige Zersetzung der Gebärmutter,
und‘ bei. einigen andern und bei einer Ziege folgte dem gastri-
schen Zustande Hirnentzündung. Unter den Schafen fanden
sich keine von epizootischer Constitution bedingte Uebel.
Schweine wurden 84 behandelt, doch litten nur wenige an
zutartigem gastrischem Fieber, und einige Fälle von brandigen
Entzündungen kamen erst im Mai und Juni vor. Hunde er-
krankten in den ersten 3 Monaten.gegen sonst nur wenige. Un-
ter 83 erkrankten kamen bei 29 fieberhafte Uebel: Erbrechen,
Durchfälle und einfache gastrische Fieber, vor. Faulige gastri-
sche Fieber mit brandigen Entzündungen. kamen 3 Mal vor.
Vom April stieg die Zahl kranker Hunde, und von da bis zum
Juni wurden 131 behandelt. Im April kamen gewöhnlich Ka-
larrhalficber, Halsentzündungen, Brustkatarrhe und Durchfälle,
im nassen Mai hingegen häufig rheumatische, wie Influenza sich
verhaltende Fieber vor. Neben antiphlogistischen und diaphoreti-
schen innern Mitteln bewährten sich Einreibungen von Kampher,
Salmiakgeist und Tinct. canthar. Im Juni nahmen diese rheu-
matischen Fieber ab, die katarrhalisch-gastrischen aber zu, und
letztere wurden oft nervös. Unter den Katzen litten einige
an Magen- und Darmentzündung mit Brechen und Durchfall,
und auch bei dem Federviehe wurde wiederholt eine Magen-
entzündung beobachtet, welche von keiner Vergiftung abzuhän-
gen schien, sondern nach dem Befunde des Magens und der
Leber für milzbrandartig zu halten war. — Sonach war die
herrschende Krankheitsconstitution, besonders unter Pferden
und Hunden, die gastrisch - biliöse, und neben und mit ihr ka-
men viele katarrhalische , rheumatische und Iymphatische Uebel
vor. - Diese Constitution ist aber keineswegs neu, sondern sie
waltet schon seit vier Jahren vor, war aber früher mehr an die
sie begünstigende Jahreszeit gebunden. Was die Krankheiten
der Pferde anlangt, so waren diese im vorigen Jahre einfacher,
weniger ausgebildet und minder zu brandigen Entzündungen ge-
Heigt, und forderten in diesem Jahre oft und besonders anfäng-
Kch Aderlässe und die stärksten Hautreize. Die Ursachen die-
ser so verbreiteten, entzündlich- gastrischen Thierkrankheiten
lagen doch wohl nur in der nassen Witterung, in der, diese
begründenden Constitution der Atmosphäre, besonders in häufigen
Abwechselungen der Temperatur und in Schwere der Luft, und
waren somit einheimische, allgemein verbreitete Ursachen, wel-
che, wie auf Menschen, so auch, nur ungleich stärker, auf
die Thiere einwirkten. Als Vorboten der Cholera sind diese
Vebel wohl nicht zu betrachten, denn die entsprechen den Thier-
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